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Noch einmal: Zu Enites Schuld in Hartmanns ‘Erec’. Mit Ausblicken auf Chrétiens Roman und das Mabinogi von ‘Gereint’
Author(s) -
Blosen Hans
Publication year - 1976
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.1976.tb00517.x
Subject(s) - philosophy , humanities , art
In Auseinandersetzung vor allem mit Hugo Kuhn, Peter Wapnewski und Kurt Ruh bemüht sich der Aufsatz um eine neue Antwort auf die Frage nach Enites Schuld bei Hartmann. Eine Lödsung wird in mehreren Ansätzen gesucht: von einer Analyse der Entfrem‐dungsszene, einer Analyse der Versöhnungsszene und einer Analyse des Aventiurenzugs aus, indem jeweils Chrétiens Fassung und das Mabinogi vergleichend herangezogen werden. Dazu tritt zuletzt eine Untersuchung des terminologischen Bereichs von triuwe und staete . Alle Einzeluntersuchungen deuten darauf, daβ Hartmanns Erec aus unbegründeter Eifersucht Enite der Untreue verdächtigt, sie deshalb Proben unterwirft, am Ende aber ihre Schuldlosigkeit erkennt und durch demütige Bitte ihre Verzeihung erlangt. Die Untersuchungen zeigen damit zugleich, daβ Hartmanns ‘Erec'sich teilweise von Chrétien, wo das Eifersuchtsmotiv fehlt, als Vorbild löst und Elemente der durch das Mabinogi vertretenen Stoff‐Tradition, in der das Eifersuchtsmotiv funktionswichtig ist, aufnimmt.