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Der Epiker Thomas Mann
Author(s) -
Hamburger Käte
Publication year - 1958
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.1958.tb00300.x
Subject(s) - philosophy , humanities , art
Aristoteles hat in seiner Poetik der Verwunderung Ausdruck gegeben, daß man zu seiner Zeit unter dem Begriff der Dichtung so ganz verschiedene Dinge wie die elegische und die epische Dichtung zusammen begreife. Man richte sich, meinte er, dabei nur nach dem Versmaß, dem Distichon, beachte aber nicht, daß die epische, die homerische Dichtung Mimesis (Nachbildung) sei, die elegische, d.i. die lyrische, dagegen nicht. Und wiederum waren ihm die epische und die dramatische (tragische) Dichtung recht eng zusammengehörige Dichtarten, weil sie beide, wenn auch mit verschiedenen Mitteln, Mimesis sind. So tadelt er z. B. solche Epiker, die in der ersten Person reden, denn in diesem Falle, meint er scharfsinnig, bilden sie nicht nach. Und er lobt Homer, weil dieser so bald wie möglich einen Mann oder eine Frau auftreten lasse, die statt seiner reden, denn umso stärker sei die Mimesis. –

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