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ÜBER DIE URSACHEN DER UNTERSCHIEDLICHEN RESISTENZ VON VICIA FABA L. GEGENÜBER DER BOHNENBLATTLAUS APHIS (DORALIS) FABAE SCOP. *
Author(s) -
MÜLLER H. J.
Publication year - 1966
Publication title -
entomologia experimentalis et applicata
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.765
H-Index - 83
eISSN - 1570-7458
pISSN - 0013-8703
DOI - 10.1111/j.1570-7458.1966.tb00976.x
Subject(s) - gynecology , microbiology and biotechnology , biology , art , medicine
Unter der Voraussetzung, daß die Größe ungeflügelter virginoparer Bohnenläuse, Aphis fabae Scop., ein besser geeigneter Parameter für antibiotische Wirkungen ihrer Wirtspflanzen sein dürfte als ihre Tochterproduktion oder Lebensdauer, werden die Faktoren untersucht, welche das larvale Wachstum beeinflussen könnten. Die Größe der Imagines sowie Umfang und Sequenz ihrer Nachkommenproduktion stehen in enger Beziehung zu den Ernährungsverhältnissen, unter denen die Mütter während ihrer Larval‐ und Imaginalphase leben. Die Entwicklungsgeschwindigkeit nimmt von 5° bis 30° — immer langsamer — zu, das Wachstum aber nur bis 14°; höhere Temperaturen ergeben zunehmend wieder kleinere Imagines. Die Imaginalgröße, die von Läusen auf ausgestanzten Blattscheiben erreicht wird, vermindert sich mit sinkendem Durchmesser bzw. bei ansteigender Populationsdichte. Auf wachsenden Blättern (in situ) entstehen um so größere Imagines, je größer der prozentuale Zuwachs der Blattfläche während der Postembryonalentwicklung ist. Abschneiden und Bewurzeln von Primärblättern beeinflussen die Größe der auf ihnen aufgezogenen Bohnenläuse bei der Ackerbohnensorte Schlanstedter fast nicht, während sie auf Rastatter größere bzw. wieder so kleine Adulte ergeben wie an intakten Pflanzen. Als Ursache aller dieser Wachstumsreaktionen der Bohnenläuse wird die Wüchsigkeit, speziell die Höhe des Aminosäurespiegels im Substrat, angesehen. Die ökologischen Folgen für den Wirtswechsel und die Resistenzerscheinungen werden diskutiert.