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Selective Memory: Contesting Architecture and Urbanism at Potsdam's Stadtschloss and Alter Markt
Author(s) -
Sharr Adam
Publication year - 2010
Publication title -
german life and letters
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.1
H-Index - 12
eISSN - 1468-0483
pISSN - 0016-8777
DOI - 10.1111/j.1468-0483.2010.01507.x
Subject(s) - architecture , urbanism , art history , humanities , phenomenon , art , architectural engineering , visual arts , history , cartography , engineering , geography , philosophy , epistemology
This paper is about the curious phenomenon whereby GDR‐era modernist buildings in Germany are being demolished and substituted with new buildings which appear older than those they replace. The most famous example is the ‘reconstruction’ of Berlin's Stadtschloss on the site of the GDR's Palast der Republik. This discussion concerns a lesser‐known project: the ‘reconstruction’ of Potsdam's Stadtschloss. The project involves re‐housing the Brandenburg ‘Landtag’ in a new structure with classical façades which replicate the Prussian palace that formerly stood on the site, and densifying the surrounding district in order to return it to an approximation of the pre‐war layout. The Stadtschloss building will be a concrete‐framed structure – like the modernist buildings to be demolished – but this time faced with classical decoration in brick and stone. The paper argues that this project displays a strange insecurity about the present and a desire to return to some nostalgic image of the ‘olden days’, replacing the recent past with a looser image of an older past. It concludes by discussing a polemical counter‐proposal which seeks to make current values apparent architecturally as another historical layer in the city fabric. It argues against the selective removal of previous architecture, recommending instead that multiple interpretations and the images of multiple pasts might co‐exist simultaneously. Dieser Artikel beschäftigt sich mit einem interessanten Phänomen in Deutschland, nämlich mit dem Abriss moderner Bauten aus DDR‐Zeiten und ihrer Ersetzung durch neue Gebäude, die allerdings älter aussehen als die, die sie ersetzen. Das berühmteste Beispiel dafür ist die ‘Rekonstruktion’ des Berliner Stadtschlosses genau an der Stelle, an der voher der Palast der Republik gestanden hat. Allerdings geht es hier um ein weniger bekanntes Beispiel: um die ‘Rekonstruktion’ des Potsdamer Stadtschlosses. Zum Projekt gehört sowohl der Umzug des Brandenburger Landtags in ein neues Gebäude, dessen klassische Fassaden dem ehemals an dieser Stelle stehenden preußischen Palast gleichen, als auch die entsprechende architektonische Verdichtung und Angleichung des gesamten umliegenden Bezirks an die Zeit vor den Weltkriegen. Wie die modernen DDR‐Gebäude, die es ersetzt, wird das Stadtschloss im Grunde aus einem Betongerüst bestehen, dessen Fassade nun allerdings mit Backsteinen und Stein eingefasst sein wird. Meine These ist, dass dieses Projekt auf eine seltsame Unsicherheit gegenüber der Gegenwart und auf ein nostalgisches Verlangen nach der ‘guten alten Zeit’ schließen lässt, wobei die jüngste Vergangenheit mit Fassaden aus einer weiter zurückliegenden Geschichte zugedeckt werden soll. Als Schlussfolgerung biete ich einen Gegenentwurf an, der auf den Werten der Gegenwartsgeschichte als einer von vielen Schichten im Gewebe der Stadt besteht. Statt ältere architektonische Merkmale selektiv zu entfernen, befürworte ich eine Stadtplanung, die viele verschiedene Interpretationen und Bilder aus einer komplexen Vergangenheit nebeneinander stehen und zulassen kann.

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