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‘Querelle du Théâtre’: Literarische Legitimationsdiskurse (Gottsched – Schiller – Sulzer)
Author(s) -
Zelle Carsten
Publication year - 2009
Publication title -
german life and letters
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.1
H-Index - 12
eISSN - 1468-0483
pISSN - 0016-8777
DOI - 10.1111/j.1468-0483.2008.01446.x
Subject(s) - humanities , philosophy , art
Die ‘Querelle du Théâtre’ ist eine Verlaufsform des ‘alten Streits […] zwischen der Philosophie und der Dichtkunst’ (Platon). Der Beitrag verfolgt die ‘ewige’ Konstellation von Kunstverdikt und Dichtungslegitimation für das 18. Jahrhundert und arbeitet die epochenspezifische Modellierung dieses Spannungsverhältnisses für Früh‐, Hoch‐ und Spätaufklärung an drei dichtungstheoretischen Texten heraus: (I) Gottsched rechtfertigt das Drama in seiner Rede Die Schauspiele und besonders die Tragödien sind aus einer wohlbestellten Republik nicht zu verbannen (1729) vor jansenistischer, reformierter und pietistischer Theaterfeindlichkeit. (II) Sulzer verteidigt im Grundsatzartikel der Allgemeinen Theorie der schönen Künste (Artikel Künste; Schöne Künste , 1772/1774) die zivilisatorische Leistung der Kunst gegenüber Rousseaus 1. Discours (1750) im allgemeinen und das Drama (im Artikel Schauspiel , 1774) gegenüber dessen Lettre à d’Alembert (1758) im besonderen. (III) Schiller greift den durch Rousseaus Verdikt forcierten dichtungslegitimatorischen Diskurs des 18. Jahrhunderts im Intertext seiner ‘Schaubühnenrede’ (1784) auf und fundiert schließlich auf paradoxe Weise mit Rousseau gegen Rousseau das Konzept der ästhetischen Erziehung (1795). Dabei ist festzustellen, daß die Theaterstreitsache im 18. Jahrhundert als Vehikel bei der Umstellung des Affekthaushalts fungiert.

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