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STANDARDISIERT DIE NIEDERDEUTSCHE GRAMMATIK DAS NIEDERDEUTSCHE?
Author(s) -
Stellmacher Dieter
Publication year - 2008
Publication title -
german life and letters
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.1
H-Index - 12
eISSN - 1468-0483
pISSN - 0016-8777
DOI - 10.1111/j.1468-0483.2008.00440.x
Subject(s) - philosophy , humanities
Das Niederdeutsche (Nd.) zählt unbestritten zu den historischen germanischen Einzelsprachen. Im Unterschied zu den meisten anderen Vertretern der germanischen Sprachfamilie hat das Nd. aber einen umfassenden Statuswandel erfahren und existiert ab dem 17./18. Jahrhundert nur noch als eine Dialektgruppe. Dieser Einschnitt in der Sprachgeschichte des Nd. hat Folgen für das Selbstverständnis der Nd.‐Sprecher und für die wissenschaftliche Arbeit am Nd. Wenn es auch heute ein Gegenstand der deutschen Dialektologie ist, so erfährt das Nd. doch eine von den anderen deutschen Dialekten verschiedene linguistische Bearbeitung. Dafür steht die 1998 erschienene Niederdeutsche Grammatik ( Nd. Gr .), die als eine Gebrauchsgrammatik konzipiert ist, sodass die Frage nach ihrer präskriptiven Wirkung auf der Hand liegt. Das wird im Aufsatz an der von der Nd. Gr. vorgestellten Schreibung des Nd. und an morphologischen und syntaktischen Erscheinungen geprüft. Obwohl die Deskription grammatischer Erscheinungen Standardisierungen des modernen Nd. den Weg bereitet, kann von einer nd. Standardgrammatik (noch) nicht gesprochen werden. Hier wird die Wirkung der Nd. Gr. weiter zu beobachten sein. Ihr Beschreibungsschwerpunkt, das Nd. des Weser‐Trave‐Raumes, ist auf jeden Fall geeignet, das progressive Nord‐Nd. vom eher konservativen Süd‐Nd. noch stärker abzuheben. In dieser Sprachgeschichte bildet die Nd. Gr. einen markanten Orientierungspunkt, und zwar nicht nur für niederdeutsche Linguisten.

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