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Zur empirischen Evidenz ≫langer Wellen≪
Author(s) -
Metz Rainer
Publication year - 1984
Publication title -
kyklos
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.766
H-Index - 58
eISSN - 1467-6435
pISSN - 0023-5962
DOI - 10.1111/j.1467-6435.1984.tb00752.x
Subject(s) - gynecology , humanities , philosophy , medicine
ZUSAMMENFASSUNG Die Frage der Realität ≪langer Wellen≫ in der wirtschaftlichen Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts ist bis heute umstritten. Nicht selten wird das Vorhandensein dieser sogenannten KONDRATIEFF‐Zyklen zwar für Wertreihen bejaht, für Produktionsreihen dagegen verneint. Mit Hilfe neuer statistischer Verfahren der Zeitreihenanalyse, die auf der Filtertheorie basieren, kann man zeigen, dass für eine gegenstandsneutrale Untersuchung dieser Frage das traditionelle Instrumentarium der Zeitreihenanalyse völlig ungeeignet ist. Das Grundproblem jeder statistischen Analyse ≪langer Wellen≫, nämlich Bestimmung und Ausschaltung des Trend als der nicht‐zyklischen Bewegungskomponente einer Zeitreihe, wird in diesem Artikel mit einem völlig neu entwickelten Filterverfahren gelöst. Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich sowohl die fundamentale Bedingtheit von Trend und Zyklus, als auch das Vorhandensein langfristiger zyklischer Schwingungskomponenten in Produktionsreihen. Während die Ergebnisse die gängige Datierung der KONDRATIEFF‐Zyklen bis etwa 1913 annähernd bestätigen, zeigen die Zyklen in ihrem gesamten Verlauf starke Variationen in Form und Dauer und erfordern damit eine partielle Revision tradierter Vorstellungen.