EIN BEITRAG ZUR HISTOPATHOLOGIE DER PICKSCHEN KRANKHEIT MIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DER GLIÖSEN ELEMENTE

Zusamenfassung Die histopathologische Untersuchung der Pickschen Krankheit an Hand von 3, sowohl der Lokalisation der groben Atrophie wie auch deren histologischen Bild nach als typisch zu bezeichnenden Fallen hat ergeben:1 Die progressive Veränderung der Mikroglia liefl sich mehr oder weniger stark, allgemein durch den ganzen Groahirnmantel sowie die Basalganglien einschlieSlich ihrer Umgebung nachweisen. Daraus ergibt sich, daβ eine mehr oder weniger lebhafte Veränderung der Mikroglia zum histopathologischen Bild auch der Pickschen Krankheit eigen ist. 2 Daneben lieD sich uber den ganzen Hirnmantel bestatigen: eine progressive Veranderung der Astrozyten in der Rinde wie im subkortikalen Mark und im letzteren Gebiet auch diejenige der Oligodendroglia. 3 Am Nucleus dentatus des Kleinhirns bestltigte man diffus leichte Aktivierung der Mikroglia und zerstreut auch neuronophagische Mikrogliaknötchen (Fall M. Y.). 4 Die progressive Veranderung der dreierlei Arten von Glia war mehr oder weniger auffällig an der Commissura anterior und am Balken, was den pathologischen Zustand der je zugehörigen weiten Hirnteile umfassend widerzuspiegeln schien (Fall M. Y.). 5 Die Veranderung der schwer atrophischen Lokalen und diejenige der übrigen Mantelteile waren zueinander wesensgleich, wenigstens dem gliösen Bild nach, das seinerseits den Charakter einer Reaktion gegen Parenchymschädigung gezeigt hat. 6 Auf Grund der Betrachtung dieser 3 Fälle, die uber den ganzen Hirnmantel hin diffuse Veränderung aufwiesen, liegt es nahe anzunehmen, daβ es sich bei der Pickschen Krankheit uberhaupt um eine spezifische Art Allgemeinprozefl des Gehirns handelt, die als Regel bestimmte Formen der lokalen Verstärkung mit sich bringt.