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Antikörper‐Nachweis bei invasiver Aspergillose
Author(s) -
Kappe R.,
Rimek D.
Publication year - 2004
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.2004.01035.x
Subject(s) - antibody , immunoassay , aspergillosis , aspergillus , medicine , immunology , biology , microbiology and biotechnology
Zusammenfassung Der Stellenwert von Aspergillus ‐Antikörpertesten zur Diagnostik der invasiven Aspergillose (IA) ist unklar. In zwei Studien wurden drei verschiedene Antikörperteste an Patienten mit gesicherter IA evaluiert: (i) kommerzieller Hämagglutinationstest (HAT), (ii) kommerzieller Enzymimmunoassay (EIA) IgG, IgM, IgA und (iii) ein experimenteller Mitogillin EIA IgG, IgM, IgA. In der ersten Studie wurden 99 Serumproben von 26 Patienten mit IA und 22 Serumproben von 22 Kontrollpatienten mit allen drei Tests untersucht. 10 von 26 Patienten (38%) waren in mindestens einem Antikörpertest positiv. Die höchste Sensitivität wies der IgG‐Nachweis in beiden EIA‐Tests auf (22 bzw. 21%), der HAT erreichte eine Sensitivität von 8%. IgM‐Antikörper wurden nur bei zwei Patienten, IgA‐Antikörper bei keinem Patienten nachgewiesen. Die Spezifität des HAT betrug 85%, des IgG‐EIA 72%. Bei zwei Patienten mit gesicherter bzw. wahrscheinlicher IA war der Antikörpernachweis der einzig positive Labortest. In der zweiten Studie wurden retrospektiv die Ergebnisse von 60 Patienten mit gesicherter IA untersucht. 14 Patienten (23%) wiesen einen positiven Antikörpernachweis im EIA und/oder HAT auf. Die Untersuchung des zeitlichen Verlaufs der Antikörper zeigte, daß die IgG‐Antikörperbildung bei immunsupprimierten Patienten durchschnittlich 10,8 Tage nach der Diagnosestellung der IA einsetzte. Schlußfolgerungen Aspergillus ‐Antikörper waren bei ca. 23% der Patienten mit invasiver Aspergillose nachweisbar. Die Antikörperbildung setzte bei erfolgreich therapierten immunsupprimierten Patienten durchschnittlich 10,8 Tage nach Beginn der Infektion ein. Insbesondere der IgG‐Antikörpernachweis im EIA‐Format kann hilfreich für die Diagnose‐Sicherung und Verlaufskontrolle sein.