Sind bei der Strahlentherapie von Genitalkarzinomen der Frau Nebenwirkungen auf eine vorhandene vaginale Sproßpilzflora – insbesondere das Auftreten resistenter Mutanten – zu befürchten? *

Zusammenfassung In einer früheren Mitteilung hatten wir von der wachstumshemmenden und letalen Wirkung therapeutischer Dosen von Gammastrahlen auf Candida albicans‐Zellen in vitro berichtet. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit konnten mehrere strahleninduzierte Candida‐Mmanten isoliert und charakterisiert werden. Dies belegt die mutagene Wirk‐samkeit der applizierten Strahlendosen und erklärt die beobachteten Hemmeffekte. Um zu prüfen, ob bei der Strahlentherapie von Genitalkarzinomen bei gleichzeitig vorhandenem vaginalen Hefebefall auch ein Auftreten Antimykotika‐resistenter Sproß‐pilzmutanten in Betracht zu Ziehen ist, wurden ca. 10 7 Candida‐Zellen bestrahlt und auf verminderte Empfindlichkeit gegenüber Clotrimazol und Nystatin geprüft. Dabei ergaben sich keinerlei Hinweise auf eine mögliche Resistenzentwicklung als Folge einer Strahlentherapie. Summary In a previous communication we reported on the growth‐inhibiting and lethal effect of therapeutic doses of gamma rays on cells of Candida albicans in vitro. In the present study several radiation‐induced Candida mutants were isolated and characterized, thus furnishing evidence for the mutagenic efficacy of the radiation doses applied and providing an explanation for the inhibitory effects observed. With the aim of examining whether the radiotherapy of genital carcinomas in patients with vaginal candidosis may induce antimycotic‐resistent yeast strains, approx. 10 7 Candida albicans cells were exposed to radiation treatment and examined for diminished sensitivity to clotrimazole and nystatin. There was no indication of a possible development of resistance as a consequence of radiotherapy.