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Makrofotografische Dokumentation von Pilzkulturen im mykologischen Labor am Beispiel des Erregers der Tinea imbricata. Verwendungsmöglichkeiten und technische Probleme IV. Auswertung der Ergebnisse
Author(s) -
Szczepanski Rüdiger
Publication year - 1972
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.1972.tb02446.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung Von 1293 Einsendungen in 2 Jahren aus verschiedenen tropischen Ländern konnten bei 426 positiven Nativpräparaten in 269 Fällen Dermatophyten gezüchtet werden. Bei 10 Einsendungen lag die klinische Diagnose einer Tinea imbricata und/oder ein positives Kulturergebnis mit Trichophyton concentricum vor. In 5 der 10 Fälle war klinisch eindeutig eine Tinea imbricata diagnostiziert worden; in 6 Fällen wuchs Tr. concentricum; in einem Fall wuchs Mikrosporon Audouinii. Dieser Befund scheint die neueren Vermutungen zu bestätigen, nach denen die Tinea imbricata auch durch andere Dermatophyten verursacht wird. Auf Grund der durchgeführten zahlreichen Aufnahmen haben sich als Beleuchtungsart sowohl diffuses Tageslicht als auch der Einsatz zweier künstlicher Lichtquellen, die eine schräg oberhalb und die andere als Streiflicht eingesetzt, bewährt. Zu der Grundausrüstung eines mykologischen Labors sollte immer eine Spiegelreflexkamera gehören, und falls möglich, das Tessovar als zusätzliches Gerät. Mit dem Tessovar kann das, was man mit Hilfe eines Plattenmikroskops sehen kann, dokumentiert werden. Als Anwendungsmöglichkeiten der makrofotogranschen Aufnahmen ergeben sich: 1. Anwendung der fotografischen Dokumentation in jedem mykologischen Labor, besonders im Hinblick auf eine Erweiterung und Ergänzung der Mykotheken. Daraus ergibt sich die Forderung, daß neben einer Sammlung von Dauerkulturen auch eine fotografische Mykothek in jedem Labor existieren sollte. 2. Die Anwendung bei der diagnostischen Beweisführung seltener oder bisher unbekannter Befunde. 3. Die Anwendung von Aufnahmen seltener Erkrankungen und ihrer mykologischen Laborbefunde zur Erleichterung der Diagnostik, insbesondere bei eingeschleppten Mykosen aus den Tropen. 4. Die Anwendung als eine mögliche Hilfe für mykologisdi unterentwickelte Länder. 5. Die Anwendung in der ärztlichen Fortbildung. Die zunehmende Bedeutung der Mykologie erfordert eine bessere und umfassendere Ausstattung von mykologischen Atlanten und Handbüchern mit gutem fotografischem Material, als es bisher der Fall ist. Nur so kann den Problemen, die bei der täglichen Arbeit eines mykologischen Labors mit zahlreichen Identifizierungen anfallen, Rechnung getragen werden. Summary Of 1293 samples from various tropical countries, collected over a period of 2 years, 426 positive unstained preparations were obtained. In 269 cases dermatophytes could be cultured. In 10 cases there was a clinical diagnosis of tinea imbricata and/or positive cultures containing Trichophyton concentricum. In 5 of the 10 cases a definitive clinical diagnosis of tinea imbricata had been made, in 6 cases Tr. concentricum was isolated and in 1 case Mikrosporon audouinii. This finding appears to confirm recent views according to which tinea imbricata is also caused by other dermatophytes. The increasing importance of mycology requires better and more comprehensive mycological atlases and manuals, with good photographic illustrations. Only this will solve the problems encountered in daily practice of a mycological laboratory, with its numerous identifications.