Vaginalmykosen bei Kindern und Jugendlichen *)

Zusammenfassung In den letzten Jahren konnte ein ständiges Zunehmen von Pilzinfektionen der weiblichen Genitalorgane festgestellt werden. Weniger bekannt ist, daß auch bei Mädchen, aller Altersstufen, immer häufiger Vaginalmykosen zur Beobachtung kommen. Auf Grund eigener Untersuchungen wird zuerst das Vorkommen, die Epidemiologie und klinische Diagnostik kurz besprochen und dann auf die Therapie der vaginalen Candidamykose während der kindlichen Entwidclung näher eingegangen. Vor der Anwendung der Borsäure wird eindringlich gewarnt, da es durch großflächige Resorption gerade bei Kindern häufig zu toxischen Störungen kommt. Das fungizide Antibiotikum Nystatin hat sich in der kindergynäkologischen Praxis besonders bewährt und erscheint, trotz hoher Wirksamkeit, weitgehend atoxisch, da es nur wenig resorbiert wird. Um aber Rezidive bei kindlichen Patientinnen zu vermeiden, ist neben der Behandlung einer eventuellen Grundkrankheit eine intensive äußere und intravaginale Lokalbehandlung sowie eine zusätzliche orale Therapie erforderlich. Summary In recent years a continuous increase has been noted for mycoses of the female genital organs. It is less well‐known that vaginal mycoses are becoming increasingly frequent in girls of all age‐groups. On the basis of personal studies the incidence, epidemiology and clinical diagnosis are discussed and treatment of vaginal Candida mycosis in childhood is dealt with in more detail. The use of boric acid is emphatically warned against, since due to absorption over a broad area toxic disturbances are especially frequent in children. The fungicidal antibiotic Nystatin has been particularly satisfactory in pediatric gynaecology and appears to be largely non‐toxic despite its high efficacy, because absorption is small. To avoid relapses in children, intensive external an intravaginal local therapy and additional oral therapy are necessary besides treatment of a fundamental disease, if present.