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Mykosen des Intimbereichs
Author(s) -
Schaller K. F.
Publication year - 1971
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.1971.tb03063.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung Durch die Einführung neuer Medikamente wie der Antibiotica, Corticosteroide, der Cytostatica und durch die Anticoncipientia ist es in den letzten beiden Jahrzehnten zu einem nicht übersehbaren Anstieg der Pilzinfektionen gekommen. In der medizinischen Praxis hat sich für die Einteilung der Mykosen das auf die humanpathogenen Pilze zugeschnittene D ‐ H ‐ S ‐ Schema (Dermatophyten‐Hefen‐Schimmel) bewährt. Im Vordergrund der Mykosen des Intimbereichs stehen die durch Hefen verursachten Affektionen. Candida albicans ist die bei Erkrankten beiderlei Geschlechts am häufigsten angetroffene Hefeart, es ist aber falsch, ihr allein nur pathogene Eigenschaften zuzuschreiben. Antibiotica fördern die Ansiedlung und das Wachstum von Hefen, ihre planlose Anwendung kann zu generalisierten, häufig tödlich verlaufenden Hefeinfektionen führen. Die verbreitete Anwendung der oralen Ovulationshemmer und die damit verbundene Zunahme des Hefevorkommens bei der Frau führt zu einer erhöhten Infektionsgefährdung des Mannes im Falle zwischengeschlechtlicher Beziehungen. Gegen Ende der Schwangerschaft wird ein vermehrtes Hefevorkommen des weiblichen Genitales beobachtet. Frauen mit Vaginalsoor sind die Hauptinfektionsquellen für den Mundsoor der Neugeborenen. Für die Diagnose der Mykosen ist der Erregernachweis unerläßlich. Nativpräparat und Kultur ergänzen sich gegenseitig. Die Einführung der auf Pilze wirkenden Antibiotica hat die Therapie der Mykosen auf eine spezifische Grundlage gestellt. Ihre unterschiedliche Wirkung auf die einzelnen Gattungen und Arten der Pilze macht eine Erregerbestimmung für die Wahl der Medikation zur Vorbedingung.