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The Role Played by Mechanical Trauma in Dermatophyte Infection
Author(s) -
Abdallah M. A.
Publication year - 1971
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.1971.tb02977.x
Subject(s) - humanities , art , gynecology , philosophy , medicine
Zusammenfassung Bericht über einen Fall von Dermatophytie durch Mikrosporum canis bei einer 41 jährigen Frau, deren Erkrankung an der linken Thoraxseite zunächst als Herpes zoster aufgefaßt worden war. Die Erscheinungen hatten mit Brennen begonnen, tags darauf trat unter dem linken Oberarm im Bereich des unteren Büstenhalterträgers ein Erythem auf, es folgten Papeln und schließlich Bläschen innerhalb von 14 Tagen, und zwar genau der Zone entsprechend, in der es bei Bewegungen zur Reibung zwischen Haut und Büstenhalterträger kam. Der Epikutantest mit dem Stoff des Büstenhalters erwies sich als negativ. Die mikroskopische Untersuchung in Kalilauge ergab Pilzelemente in den Hautschuppen von der linken Thoraxseite und aus der Achselgegend. Kulturell wurde Mikrosporum canis nachgewiesen. In der Diskussion wird die Auffassung vertreten, daß die Reibung des Büstenhalterträgers auf der Haut mitbestimmend war für die bandförmige Ausbreitung der Infektion, die ausgesprochen ungewöhnlich ist und deshalb zunächst gar nicht den Gedanken an eine Pilzerkrankung aufkommen ließ, da diese sich oft kreisförmig oder halbkreisförmig entwickeln. Beim Zustandekommen und Angehen der Infektion durch Dermatophyten wird das Wirt‐Parasit‐Verhältnis durch ein Trauma zugunsten des Parasiten verschoben. So ist es auch zu erklären, weshalb bei experimentellen Infektionen die Anwesenheit des Pilzes allein in vielen Fällen nicht genügt, um Krankheitserscheinungen auszulösen. Die anfangs gestellte Fehldiagnose “Herpes zoster” gibt Anlaß, mit Nachdruck darauf hinzuweisen, daß mykologische Untersuchungen gerade dann von besonderer Wichtigkeit sind, wenn kein Verdacht auf Pilzerkrankung aufkommt. Sie sollten deshalb rein routinemäßig angeordnet und von gut ausgebildetem Personal vorgenommen werden.