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Buchbesprechungen
Author(s) -
Frank Montag
Publication year - 1970
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.1970.tb01293.x
Subject(s) - medicine
Zwar sind völkerrechtliche Verträge, die schon vor ihrer Ratifizierung vorläufig ange­ wendet werden, eine schon seit Jahrhunderten bekannte Erscheinung, wofür der Verfas­ ser den Westfälischen Frieden von 1 648 als bekanntestes Beispiel anführt. Doch hat sich trotz großer zahlenmäßiger Zunahme dieses Vertragstyps im 20. Jahrhundert in Lehre und Praxis noch keine einheitliche Meinung über seine Rechtsnatur und Rechtsfolgen gebildet, was Montag zu seiner hier zu besprechenden Untersuchung einer von Chri­ stian Tomuschat betreuten Bonner Dissertation veranlaßt hat. Er bezieht die verwand­ te, aber nicht identische Problematik der Gründungsvereinbarungen vorbereitender Or­ gane internationaler Organisationen mit ein, die vor allem seit dem Zweiten Weltkrieg Bedeutung erlangt hat. Da schließlich die vorläufige Vertragsanwendung nicht nur im Völkerrecht Fragen aufwirft, sondern auch im Verfassungsrecht der beteiligten Ver­ tragsstaaten, wird als Beispiel für den angelsächsischen und für den kontinentalen Rechtskreis deren Bewertung im Verfassungsrecht der USA und der Bundesrepublik Deutschland untersucht. Dies geschieht dergestalt, daß eingerahmt von einer Einleitung und einer Zusammen­ fassung der Ergebnisse in je zwei Kapiteln (einem über vorläufig angewendete Verträge und einem über Gründungsvereinbarungen vorbereitender Organe) die Problematik im Völkerrecht, im Recht der USA und im Recht der Bundesrepublik Deutschland abge­ handelt wird. Dadurch ergeben sich mancherlei Wiederholungen, ohne jedoch die beson­ ders hervorzuhebende gute Lesbarkeit der Darstellung zu beeinträchtigen . Wie der Autor einleitend darstellt, findet sich die vorläufige Anwendbarkeit auch heute noch auf ihrem traditionellen Gebiet der Friedens-, Freundschaftsund Bündnisverträge. Daneben sind aber bilaterale und multilaterale Verträge mit wirtschaftlichem Inhalt, insbesondere die internationalen Rohstoffabkommen, immer bedeutender geworden . Hauptmotiv ist nach wie vor der Wille der Vertragsparteien, möglichst schnell in den Genuß der vereinbarten Vorteile zu kommen, bei den meist befristeten Rohstoffabkom­ men aber auch die Verhinderung eines vertraglosen Zustands zwischen dem Auslaufen des alten und dem Inkrafttreten des neuen Abkommens. War früher die Zeit zwischen Abschluß und Ratifizierung eines Vertrags hauptsächlich wegen der langsamen Kom­ munikationsmittel oft recht lang, so stand doch das Ergebnis kaum in Frage, da die Ra­ tifizierung nur bei Vollmachtsüberschreitung durch den Unterzeichner verweigert wer­ den konnte. Demgegenüber stellt heute die Kommunikation kein Problem mehr dar,

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