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Sproßpilze im Kot von Zoovögeln, freilebenden einheimischen Vögeln und verwilderten Tauben (Untersuchungen zum Vorkommen von Cryptococcus neoformans bei Vögeln)
Author(s) -
Schönborn C.,
Schütze B.,
Pöhler H.
Publication year - 1969
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.1969.tb03491.x
Subject(s) - candida parapsilosis , microbiology and biotechnology , geotrichum , cryptococcus neoformans , candida krusei , candida albicans , biology , candida tropicalis , candida glabrata
Zusammenfassung Mit dem Ziel, Cryptococcus neoformans nachzuweisen, wurden 357 Vogelkotproben auf Sproßpilzbefall untersucht. Es handelte sich um 117 Proben von Freilandvögeln, 147 von verwilderten Tauben und 103 von Vögeln des Zoologischen Gartens. Als Züchtungs‐medium diente Negersaat‐Kreatinin‐Antibiotika‐Diphenyl‐Agar nach S taib und S ee‐liger . Hefepilze konnten in 94,9 % aller untersuditen Materialien aufgefunden werden, der Nachweis von Cryptococcus neoformans gelang jedoch nicht. Die insgesamt 762 kulturell erfaßten Mikroorganismen verteilten sich vorwiegend auf die Gattungen Rhodotorula (19,7 %), Torulopsis (18,4 %), Candida (15,6 %), Geotrichum (11,5 %). Häufigste Pilzarten waren Rhodotorula minuta, Geotrichum candidum, Aureobasidium spec, Torulopsis famata, Trichosporon pullulans, Candida albicans, Torulopsis glabrata, Torulopsis can‐dida, Kloeckera apiculata und Candida krusei. Dabei wies die Hefeflora der Wildvögel das artenreichste Spektrum auf. Candida albicans züchteten wir einmal aus Taubenmist, 7mal von Zoovögeln und 14mal von freilebenden einheimischen Vögeln. Ein Vergleich der intestinalen Hefebesiedlung bei Vögeln, Säugetieren und beim Men‐schen zeigte, daß Vögel zwar keine spezifische Kotflora aufweisen, den Vertretern der Gattungen Debaryomyces, Rhodotorula, Kloeckera und Cryptococcus jedoch offenbar günstigere Ansiedlungsbedingungen bieten. Für fast alle der isolierten Mikroorganismen sind Standorte auch außerhalb des Warm‐blüterorganismus in der unmittelbaren Umwelt des Vogels bekannt geworden. Neben Candida albicans konnten folgende für den Menschen fakultativ pathogene Sproßpilze nachgewiesen werden: Candida pseudotropicalis (Sacch. fragilis), Candida parapsilosis, Candida krusei (Pichia fermentans), Candida guilliermondii und Torulopsis glabrata. Die Bedeutung dieser Funde für die Epidemiologie humaner Hefepilzerkran‐kungen wird diskutiert.