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Pilzerkrankungen im Bergbau und ihre prophylaktische Bekämpfung *
Author(s) -
Schwarz H. G.
Publication year - 1967
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.1967.tb03662.x
Subject(s) - medicine , gynecology
Zusammenfassung Hautpilzinfektionen bei Menschen, die in sehr warmer und feuchter Umwelt arbeiten, besonders bei Bergleuten und Industriearbeitern, sind heute noch immer so bedeutsam wie vor Jahrzehnten. In zivilisierten Ländern ist eine erhebliche Zunahme an Infektionsmöglichkeiten festzustellen. Obwohl der Bergmann besonders häufig von hautpathogenen Pilzen befallen wird, lehnt der Gesetzgeber eine Anerkennung der Pilzinfektionen als Berufskrankheit ab. Hohe Befallsquoten sind vor allem dort festzustellen, wo nur ungenügende oder gar keine prophylaktischen Maßnahmen durchgeführt werden. Als Erreger wurden im Bergbau am häufigsten Trichophyton rubrum und Trichophyton mentagrophytes festgestellt; bei den Bergleuten des östlichen Ruhrbergbaues wurde außerdem eine erhebliche Zunahme der Candida‐Infektionen beobachtet. Zur Verhütung der Pilzinfektionen in Umkleide‐, Wasch‐, Brause‐ und Toilettenräumen ist nach jedem Arbeitsschichtwechsel eine gründliche Reinigung durch Ausspritzen der Fußböden, Fußbänke, Sitze und Wände durchzuführen; anschließend muß täglich eine Desinfektion mit nachweislich wirksamen Präparaten in Form einer Sprüh‐ oder Scheuerdesinfektion erfolgen. Auch die Berufs‐ und Unfallschutzkleidung ist als Infektionsquelle in Betracht zu ziehen und zu desinfizieren. Eine sorgfältige Erfassung und Behandlung aller Pilzinfizierten ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der prophylaktischen Maßnahmen. Präparate mit hoher Toxizität und schlechter Hautverträglichkeit lassen sich durch gut wirksame Fungizide mit besserer Haut‐ und Materialverträglichkeit austauschen.