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Über eine Microsporum canis‐Endemie bei Zootieren mit berufsbedingten Infektionen beim Menschen
Author(s) -
KUNTZE A.,
GEMEINHARDT H.,
BENSCH G.J.
Publication year - 1966
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.1966.tb02783.x
Subject(s) - gynecology , art , medicine
Zusammenfassung Im Laufe einer Endemie durch Microsporum canis erkrankten 1963 17 Zootiere und 4 mit Aufzucht und Pflege beschäftigte Frauen an Mikrosporie. Bei den Frauen erkrankte eine (Tiermeisterin) mit mehreren Herden im Gesicht und am Arm, so daß eine stationäre Griseofulvin‐Therapie eingeleitet wurde und die Anerkennung als Berufskrankheit erfolgte. Die Infektion trat zuerst bei einem erwachsenen Tiger auf und wurde mit großer Wahrscheinlichkeit durch eine Tierpflegerin zur Jungtieraufzuchtstation verschleppt. Von da aus verbreitete sich die Mikrosporie auf Grund von Tier‐Mensch‐Tier‐Übertragungen noch auf weitere Tiere. Bis auf eine Ausnahme konnten bei allen Tierpatienten belastende, die Widerstandskraft herabsetzende Faktoren ermittelt werden. Die klinischen Erscheinungsformen der durch den gleichen pilzlichen Erreger ausgelösten Mikrosporie waren bei den einzelnen Tieren sehr unterschiedlich. Aus dieser Tatsache ergibt sich die Bedeutung des Pilznachweises für das Erkennen der infektiösen Ätiologie und des Endemiecharakters. Wegen der Anwesenheit vieler Schimmelpilzsporen im Haarkleid der Tiere kann der Nachweis des pathogenen Pilzes auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen. Die Anwendung der Selektivkultur mit Zusatz Schimmelpilzhemmender Substanzen (Actidion in der Konzentration von 500 μg/ml, Desertomycin in der Konzentration von 50–100 μg/ml) ist erforderlich. Dadurch kann es jedoch, vor allem in Verbindung mit therapeutischen Maßnahmen, zu einer starken Unterdrückung der Sporulation kommen. Auf die Schwierigkelten der Feststellung der klinischen Heilung bei stark behaarten Tieren wird hingewiesen, desgleichen auf das latente Keimträgertum, das dann angenommen werden muß, wenn bei wiederholten Untersuchungen die entnommenen Haarproben mikroskopisch keinen Befall mehr zeigen — der Pilz jedoch kulturell noch nachweisbar ist. Die Skala über das Vorkommen von Mikrosporic‐Erregern bei Tieren wird um weitere 6 Tierarten (Jaguar, Luchs, Ziege, Weißwedelhirsch, Zwergzebu, Larvenroller) erweitert.

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