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Untersuchungen über den Einfluß von Strümpfen aus Polyamidfasern auf die Tinea (Epidermophytia) pedis) *
Author(s) -
GÖTZ H.,
ELSNER M.
Publication year - 1961
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.1961.tb03285.x
Subject(s) - art , gynecology , chemistry , medicine
Zusammenfassung Es wurde untersucht, ob das Tragen von Polyamidfaserstrümpfen auf die in den letzten Jahren erfolgte Zunahme der Fußmykosen einen Einfluß hat. Dabei wurde vornehmlich das Verhalten von Polyamidtextilien gegenüber Wärme und Feuchtigkeit betrachtet, weil diese physikalischen Faktoren ein für das Pilz‐wachstum günstiges und notwendiges Klima bilden. Anhand mehrerer Versuche ergibt sich zunächst, daß der Strumpf aus Polyamidfasern infolge seines lockeren Aufbaus als Gewirk Wärme und Feuchtigkeit durch seine Maschen durchtreten zu lassen vermag. Ohne zusätzliche Hülle getragen bleibt die Haut des Fußes unter diesem Strumpf also trocken und kühl. Ein über dem Strumpf getragener Schuh verkehrt aber diese an sich günstigen Eigenschaften ins Gegenteil. Die Verdunstungsfläche ist abgedeckt, das nur wenig hygroskopische Polyamid ver‐mag die Feuchtigkeit nicht aufzusaugen, wozu z. B. Wolle und Baumwolle befähigt sind. So entsteht unter dem Polyamidfaser‐Strumpf ein Flüssigkeits‐film auf der Haut, der gleichzeitig mit der weiteren Verdunstung auch die Ab‐kühlung einschränkt. Es wird warm und feucht, wodurch auf die Haut zufälliger‐weise auftreffende Pilzsporen in ihrer Auskeimung gefördert werden, dies umso mehr, als die gegebenen Bedingungen auch eine Mazeration der Haut beschleunigen. Hinzu kommt noch die auf die Dauer eintretende Imprägnierung der Faser mit Hautabsonderungen, so daß der Strumpf auf diese Weise sogar zu einer Art Nährboden für den Pilz werden kann. Aus diesem Sachverhalt wird gefolgert, daß in der breiten Verwendung der synthetischen Polyamidfasern für Strümpfe nach dem 2. Weltkrieg ein begünsti‐gender Faktor für die steigende Häufigkeit der Fußpilzkrankheiten gesehen werden darf.