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Trichophyton verrucosum als Erreger von Trichophytien bei Mensch und Tier in Oberhessen
Author(s) -
JANKE D.,
NEWIG H.
Publication year - 1959
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.1959.tb03134.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung Nach Besprechung des Schrifttums über T. verrucosum‐Infektionen wird über 48 eigene Beobachtungen berichtet. Diese werden nach klinischen Gesichts‐ punkten unterteilt und zusammenfassend charakterisiert. Von den 48 Personen waren 46 in der Landwirtschaft beschäftigt und hatten regelmäßig Kontakt mit pilzkranken Kühen. In 14 Fällen konnte die übertragung durch kulturellen Nachweis der gleichen Pilze bei den Kühen gesichert werden. In einem Falle konnte ein Pferd als Infektionsquelle festgestellt werden.1 Folgende klinische Formen von Mykosen wurden bei 48 Patienten beobachtet: Trichophytia superficialis bei 8 Männern Trichophytia superficialis bei 10 Frauen Trichophytia profunda bei 16 Männern Trichophytia profunda bei 7 Frauen Trichophytia partim profunda bei 8 Männern Trichophytia partim profunda bei 2 Frauen Onychomykosis trichophytica bei 2 Männern Onychomykosis trichophytica bei 5 Frauen 2 Trichophyton verrucosum befällt als animaler Trichophytonpilz besonders den Haarapparat, weshalb als klinische Krankheitsform Trichophytien, vorzüglich tiefe Formen auftreten und nur ausnahmsweise epidermophytieähnliche Krankheitsbilder hervorgerufen werden, wovon wir einen Fall beobachten konnten. 3 Die geographische Verteilung der von uns beobachteten Trichophytiefälle in Oberhessen wird anhand einer Kartenskizze dargestellt. Daraus ist zu ersehen, daß in einem Ausbreitungsgebiet von Oberhessen, von Marburg bis zum Kreis Ziegenhain reichend, mehrere Endemien auftraten. Möglicherweise verursachte eine Verschiebung der Kühe von Ort zu Ort die Ausbreitung der Infektionen. 4 Durch T. verrucosum verursachte oberflächliche Trichophytien zeigen ein charakteristisches klinisches Erschcinungsbild, das in Einzelhciten beschrieben wird. 5 Die Wachstumseigentümlichkeiten von T. verrucosum werden makroskopisch und mikroskopisch dargestelit. 6 Beim experimentellen Versuch einer Wachstumsbeschleunigung'von T. verrucosum konnten wir amerikanische Untersuchungsergebnisse über die wachstumsfördernde Wirkung von Thiamin (Aneurin) nicht bestätigen. Weder mit Lactoflavin, Nikotinsäureamid, Vitamin B 12 noch Inulin als Nährbodenzusatz konnte eine Beschleunigung des Wachstums von T. verrucosum erzielt werden. Bei Zusatz von Lactoflavin konnte dagegen eine geringgradige Hemmung des Wachstums der Trichophytonpilze nachgewiesen werden. 7 Die Annahme, daß auf Grund enger Beziehungen von T. verruc. zum Haar die Zugabe von Haarsubstanz zum Nährboden evtl. einen wachstumsfördernden Effekt auf T. verruc. ausübt, bestätigte sich bei experimentellen Untersuchungen nicht. 8 Die Beobachtungen von Baudet, nach welchen T. verruc. ein rascheres Wachstum auf Nährböoden zeigte, auf denen vorher Staph. aureus kultiviert worden war, konnte durch eigene experimentelle Untersuchungen nicht bestätigt werden. Bei gleichzeitiger Einimpfung von T. verruc. neben Staph. aureus zeigte sich keine Wachstumsbeschleunigung der Pilze. 9 Nach Einreibung von T. verruc‐Aufschwemmung in die Meerschweinchenhaut konnten typische follikuläre Trichophytieherde erzeugt werden, die histologisch gesichert wurden. 10 Bei tiefen Trichophytien, nicht bei oberflächlichen, ließen sich serologisch (Serumfungistase nach Janke) Pilzantikörper nachweisen.