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Experimentelle Studien über den Einfluß von Hormonen auf das Wachstum pathogener Pilze
Author(s) -
JAHNKE G.
Publication year - 1959
Publication title -
mycoses
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.13
H-Index - 69
eISSN - 1439-0507
pISSN - 0933-7407
DOI - 10.1111/j.1439-0507.1959.tb03124.x
Subject(s) - trichophyton rubrum , gynecology , medicine , microbiology and biotechnology , biology , antifungal
Zusammenfassung Es wurden die morphologischen Strukturelemente von Mikrosporon gypseum, Trichophyton interdigitale und Trichophyton rubrum unter dem Einfluß von Hormonen und anderen biologisch wirksamen Substanzen untersucht. Oestron un Androsteron hemmten das Wachstum von Trichophyton interdigitale und Mikrosporon gypseum makroskopisch geringgradig, mikroskopisch war ausgedehnte Mycelversporung und Raquettehyphenbildung, bei Oestron auch Bildung von Organes nodulaires feststellbar. Trichophyton rubrum blieb unbeeinflußt. Dioxydiaethylstilben hemmte makroskopisch das Wachstum aller 3 Pilze beträchtlich. Die Hyphen von Mikrosporon gypseum und Trichophyton interdigitale rollten sich kurz nach der Berührung des Agarblocks zu Spiralen zusammen. Trichophyton rubrum bildete blasentangartige Hyphen. Cortison hemmte makroskopisch das Wachstum von Mikrosporon gypseum und Trichophyton interdigitale, während mikroskopisch die Bildung zahlreicher Chlamydosporenketten imponierte. Unter dem Einfluß von Desoxycorticosteron war praktisch makroskopisch kein Wachstum der 3 Pilze erkennbar. Zum Unterschied zu Dioxydiaethylstilben konnte aber im Agarblockversuch hinreichend Wachstum festgesellt werden. Trichophyton interdigitale bildete reichlich Mikrokonidien; Trichophyton rubrum zeigte ausgedehnte Vakuolenbildung. Die Cholesterin ‐Einwirkung läßt sich makroskopisch mit der des Cortisons vergleichen. Mikroskopisch fiel die Bildung von großen Chlamydosporenmengen und vielen Mikrokonidien bei Mikrosporon gypseum und Trichophyton inter‐digitale auf. Trichophyton rubrum bildete knotenstockartige Hyphen. Pernaemyl forte förderte als einziger untersuchter Zusatz das Wachstum aller Pilze. Mikroskopisch zeigten Mikrosporon gypseum und Trichophyton interdigitale dichte Mycele mit kabelartigen Hyphensträngen, viele Ranken und Knäuelbildung, ferner viele Makrokonidien und Chlamydosporen. Mehrere Autoren haben die Einwirkung von Hormonen, Dioxydiaethylstilben, Cholesterin und Organextrakten auf Dermatomyceten und andere Mikroorganismen makroskopisch untersucht. Ihre Untersuchungsergebnisse konnten in den wesentlichen Punkten bestätigt werden. Mit Hilfe der Agarblockmethode und synthetischen Standardnährböden war es erst jetzt möglich, die Einwirkung der Hormone auch mikromorphologisch zu untersuchen. Obwohl die Morphologie der untersuchten Dermatophyten wegen ihrer Zugehörigkeit zu den Fungi imperfecti arm an Charakteristiken ist, ließen sich doch durch ausgedehnte Vergleichuntersuchungen einige charakteristische Veränderungen unter dem Einfluß der untersuchten Substanzen erkennen. Hierbei entsprach das Ausmaß der mikromorphologischen Veränderungen nicht immer dem makroskopisch feststellbaren Effekt. Es wurde darauf hingewiesen, daß Dioxydiaethylstilben und Desoxycorticosteron vielleicht auch als externe Antimykotika geeignet sind.