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Zur Bionomie und Bedeutung von Glyptapanteles liparidis (Hym., Braconidae) als Regulator von Lymantria dispar (Lep., Lymantriidae) in Gebieten mit unterschiedlichen Populationsdichten
Author(s) -
Schopf A.,
Hoch G.
Publication year - 1997
Publication title -
journal of applied entomology
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0931-2048
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1997.tb01393.x
Subject(s) - lymantria dispar , braconidae , biology , parasitoid , gypsy moth , parasitism , instar , tachinidae , population , larva , zoology , host (biology) , ecology , demography , sociology
Bionomics and the significance of Glyptapanteles liparidis (Hym., Braconidae) as a regulator of Lymantria dispar (Lep., Lymantriidae) in different host population densities: At three localities with initially high, intermediate, and low density populations of gypsy moth, stage specific parasitism by the gregarious braconid, G. liparidis , was studied throughout the years 1993 to 1995. Emergence of the parasitoid larvae from the collected gypsy moth larvae started in the laboratory at 20°C in the 19th and 20th week, that was two weeks earlier than in the field. Parasitoid larvae mainly emerged from 4th instar hosts 1993. Delayed development of gypsy moth larvae in field, caused by low temperatures during spring in the years 1994 and 1995 and partly by artificial augmenting at the innocuous site, increased parasitization rate by the braconid wasp in total and the number of 3rd instar hosts from which parasitoids emerged. A bimodal mode of emergence was found in 1994 when parasitoid larvae left their 3rd or 4th instar hosts between the 19th and 23rd week and the 4th, 5th, and one 6th instar hosts between the 25th to 28th week. Generally, more parasitoids emerged from 4th instar hosts than from older host instars. Highest parasitism at a rate of 48% was found in gypsy moth larvae of the 3rd and 4th stadium at the low density site, where the gypsy moth population was artificially augmented. Overall, we found indications of an inverse relationship between host density, estimated by the number of egg masses, and the rate of parasitism by G. liparidis , but a density dependent relationship between egg masses and the number of cocoon clusters of the parasitoids in low and intermediate gypsy moth populations. Thus, the parasitized species is believed to be a specialist of low host population densities. The rate of parasitized host larvae, however, was not correlated with the number of cocoon clusters of the emerged parasitoid larvae counted in autumn. Hyperparasitism of the parasitoid cocoons was between 6 and 15% during outbreak conditions of gypsy moth. Zusammenfassung An 3 nahe zueinander gelegenen Standorten mit jeweils unterschiedlichen Populationsdichten des Schwammspinners wurde in den Jahren 1993 bis 1995 an stadienspezifisch aufgesammelten Raupen die Parasitierungsrate durch die Braconide G. liparidis sowie der Ausbohrtermin und das Wirtsraupenstadium bestimmt. aus dem die Parasitenlarven schlüpften. Um ausreichende Stichproben zu erhalten, wurden am Latenzstandort bereits 1993, am Gradationsstandort nach dem Zusammenbruch der Massenvermehrung 1995 Eigelege bzw. Larven der ersten beiden Raupenstadien des Schwammspinners ausgebracht. Die Temperaturbedingungen für die Entwicklung der Schwammspinnerraupen waren in den Jahren 1994 und 1995 ungünstiger als 1993. Die dadurch hervorgerufene verzögerte Entwicklung der Raupen, die 1995 vermutlich durch die Ausbringung von Eigelegen aus dem Labor zusätzlich beeinflußt wurde, bewirkte insgesamt eine Erhöhung der Parasitierungsrate. Daneben kam es zu einer Verschiebung der Wirtsraupenstadien, aus denen sich die Parasitenlarven ausbohrten: während 1993 der Großteil der Parasitenlarven aus dem 4. Wirtsraupenstadium schlüpfte, verteilte sich das Ausbohren in den beiden Folgejahren auf die Raupenstadien 3 bis 5 gleichmäßiger. Ein zweigipfeliger Schlüpfverlauf trat 1994 auf, als die Parasitenlarven während der 19. bis 23. Woche aus den 3. und 4. Wirtsraupenstadien und zwischen der 25. und 28. Woche aus dem 4. und 5. sowie einer Raupe im 6. Stadium schlüpften. Dies war einerseits bedingt durch die gegenüber dem Vorjahr frühere Verfügbarkeit junger Raupen für die Eiablage des Parasitenweibchens, andererseits durch die dann stark verlangsamte Entwicklung der parasitierten Raupen aufgrund der anschließend kühlen Witterung. Die höchste Parasitierungsrate mit nahezu 48% wurde 1993 am Latenzstandort in Raupen ermittelt, die im 3. und 4. Stadium gesammelt wurden. Auf den beiden anderen Standorten mit erhöhter Schwammspinner‐Abundanz waren die Parasitierungsraten 1993 niedrig; erst nach dem Rückgang der Populationsdichte 1994 stiegen diese an. Eine dichteabhängige Beziehung zwischen durchschnittlichen Eigelege/Baum und der Anzahl der Kokongruppen, die von den aus einer Wirtsraupe ausschlüpfenden Parasitenlarven zur Verpuppung gebildet werden, konnte nur am Latenz‐ und am Progradationsstandort festgestellt werden. Die Anzahl der im Herbst gezählten Kokongruppen war jedoch nicht mit der Parasitierungsrate der Raupen im jeweiligen Frühjahr korreliert. Anhand der für Hyperparasiten charakteristischen Ausschlupflöcher an den Parasitoidenkokons wurde deren Befallsrate bestimmt. Sie betrug zwischen 6 und 15% während der Gradation des Schwammspinners.