Untersuchungen zur Populationsdynamik des Maiszünslers Ostrinia nubilalis (Lep., Pyralidae) in Baden‐Württemberg

Investigations on the populations dynamics of the European Corn Borer, Ostrinia nubilalis Hbn. (Lep., Pyralidae) in Baden‐Württemberg. II. Fecundity; mortality of larvae The fecundity of O. nubilalis females which had been collected as larvae in the field during early winter and reared under controlled conditions, was investigated. The mortality of eggs and larvae was analysed by life table studies and related to the growth stage of the host plants and population density by aid of infestation experiments. The results are as follows:1 The sex ratio of the laboratory‐reared moths was approximately 1: 1 with minor variations. 2 The females produced 0–1022 eggs. Their fecundity was positively correlated with the temperature at which they had been reared after hibernation, and with their weight at the end of hibernation. Their egg‐laying potential in the field is estimated to amount to about 3–400 eggs. 3 Total mortality from beginning of oviposition to end of hibernation (after this period no investigations were performed) was about 80–90%. An additional mortality of at least 90% or more must occur after hibernation in order to prevent an population increase. 4 The mortality during different developmental stages amounted to: egg mortality 5–14 %; mortality of young larvae 57–74 %; mortality of old larvae 0–38 %; mortality during hibernation 28–64 %. 5 The infestation experiments showed that survival of individuals hatching in August on older plants was lower than survival of individuals hatching during July on younger plants. This result is attributed to the necessity of a prolonged search for a suitable feeding site on the older plants. 6 There is no indication for density‐dependence in larval mortality. 7 The factors are discussed which might exert a selection pressure on early hatching parts of the ECB‐population or on the parts hatching late, respectively.Zusammenfassung Die Fertilität von O. nubilalis wurde an Individuen, die nach Beendigung ihrer Fraßperiode aus Stoppeln eingesammelt und unter kontrollierten Bedingungen im Laboratorium aufgezogen worden waren, ermittelt. Die Mortalität der Entwicklungsstadien wurde mit Hilfe von Lebenstafeluntersuchungen analysiert und mit Hilfe von Infestationsversuchen mit dem Entwicklungszustand der Maispflanzen und mit der Populationsdichte in Beziehung gesetzt. Es ergab sich folgendes:1 Das Geschlechterverhältnis der im Laboratorium aufgezogenen Falter betrug mit geringfügigen Schwankungen ungefähr 1:1. 2 Die Eiproduktion der Weibchen schwankte zwischen 0 und 1022. Sie nahm mit der Temperatur, unter der die Postdiapauseraupen aufgezogen waren, und mit ihrem Gewicht zu Ende der Überwinterung zu. 3 Die Gesamtmortalität vom Beginn der Eiablage bis zum Ende der Überwinterung ‐ nur dieser Zeitraum wurde erfaßt ‐ betrug ca. 80–90 %. Eine mindestens ebenso hohe Mortalität muß danach bis zur erneuten Eiablage eintreten, wenn die Population nicht zunehmen soll. 4 Die Eimortalität betrug 5–14 % die Mortalität der jungen Raupen 57–74 % diejenige der Altraupen 0–38 % die Mortalität während der Überwinterung 28–64 %. 5 Im August auf ältere Maispflanzen ausgebrachte Individuen hatten wesentlich höhere Verluste als solche, die im Juli auf jüngeren Maispflanzen ausgesetzt worden waren. Als Ursache wird die Notwendigkeit einer längeren Suche nach einem geeigneten Nährsubstrat auf älteren Maispflanzen angesehen. 6 Es ergab sich kein Anzeichen für eine Dichteabhängigkeit der Raupenmortalität. 7 Es wird diskutiert, welche der untersuchten Faktoren früh bzw. spät sich entwickelnde Teile der Maiszünslerpopulation begünstigen und einen entsprechenden Selektionsdruck ausüben.