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Zur Wirkung von UV‐Strahlen auf das Kernpolyedervirus des Schwammspinners, Lymantria dispar L. (Lep., Lymantriidae)
Author(s) -
Timans Ursula
Publication year - 1982
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1982.tb02584.x
Subject(s) - gypsy moth , lymantria dispar , nuclear polyhedrosis virus , virus , irradiation , chemistry , biology , microbiology and biotechnology , virology , physics , larva , botany , nuclear physics
Effects of UV‐radiation on the nuclear polyhedrosis virus of the gipsy moth, Lymantria dispar (Lep., Lymantriidae) The nuclear polyhedrosis virus of the gipsy moth was exposed to wave‐lengths of 254 nm and 366 nm. Virus which had been irradiated at 254 nm was largely inactivated after 30 s (4 mWs/cm 2 ), however, at 366 nm after 40 h. Exposure to simulated sunlight showed, that virus was very sensitive to small doses. Inactivation amounted to 96% after 2 min exposure (750 mWs/cm 2 at 280–320 nm). Effect of natural sunlight on the virus has also been investigated. The results indicated, that inactivation was a function of the radiation dose, especially in the range of wave‐lengths of 280–320 nm. Inactivation of the virus occurred more slowly by exposure on oak leaves than on glass slides. Effect and response of the virus has also been studied in the field. The virus was largely inactivated within 3 days of bright sunshine. Mortality of the larvae of the gipsy moth depended on the dose of polyhedral inclusion bodies. Irradiations with different wave‐lengths of sunlight and simulated sunlight showed, that wavelengths of ≦ 335 nm were most effective in inactivating the virus. Zusammenfassung Untersuchungen zur Wirkung der Wellenlängen 254 nm und 366 nm auf das Kernpolyeder‐Virus von L. dispar ergaben, daß die Wellenlänge 254 nm die Viren schon bei einer Bestrahlungsdauer von 30 sec (Strahlendosis 4 mWs/cm 2 ) zu 83% inaktivierte, während bei der Wellenlänge 366 nm eine 40 h Bestrahlung erforderlich war, um eine 92%ige Inaktivierung zu erreichen. Die Strahlenquelle war eine UV‐Analysenlampe. Weitere Untersuchungen mit künstlichen UV‐Strahlen wurden mit der Ultravitalux‐Lampe durchgeführt, die das Sonnenspektrum annähernd wiedergibt. Hier zeigte sich schon bei geringen Strahlendosen eine hohe Empfindlichkeit der Viren. Nach einer Bestrahlung von 5 min (Strahlendosis 750 mWs/cm 2 der Wellenlängen 280–420 nm) war eine 96%ige Inaktivierung erreicht. Außer der Wirkung künstlich erzeugter Strahlen wurde die Wirkung der natürlichen UV‐Strahlung der Sonne untersucht. Auch hier bestand eine starke Inaktivierung in Abhängigkeit von der Strahlendosis. Die Inaktivierung wurde hier insbesondere durch die Strahlendosis im UV‐Bereich 280–320 nm bestimmt. Bei einer Strahlendosis von 400 mWs/cm 2 in diesem Bereich wurden die Viren weitgehend inaktiviert. Wurde die Bestrahlung der Viren anstatt auf Objektträgern auf Eichenblättern durchgeführt, verlangsamte sich die Inaktivierung erheblich. Die Viren wurden auf Eichenblättern erst bei einer Strahlendosis von 6220 mWs/cm 2 der Wellenlängen 280–320 nm zu 71% inaktiviert. Schließlich werden Reaktion und Wirkung der Viren nach ihrer Ausbringung im Freiland beschrieben. Nach dreitägiger Einwirkung von intensivem Sonnenschein bestand eine fast vollständige Inaktivierung der Viren. Die Mortalität von Schwammspinnerraupen an Virus‐behandelten Eichen nahm mit der Polyederdosis zu. Bei der Prüfung der Wirkung bestimmter Wellenlängenbereiche (mit Hilfe von UV‐Licht‐Filtern) stellte sich sowohl bei künstlicher als auch bei Sonnenbestrahlung eine stark inaktivierende Wirkung der kürzeren Wellenlängen bis 335 nm heraus.