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Die Aufnahme von Wasserdampf aus der Atmosphäre und die kritische Gleichgewichtsluftfeuchte der in Vorräten lebenden Raubmilbe Cheyletus malaccensis Oudemans, 1903 (Acari: Cheyletidae) 1 , 2
Author(s) -
Schmidt H.U.
Publication year - 1978
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - English
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1978.tb02434.x
Subject(s) - acari , relative humidity , humidity , mite , water body , horticulture , biology , botany , zoology , chemistry , environmental science , physics , environmental engineering , thermodynamics
Uptake of atmospheric water vapour and critical equilibrium humidity of the predatory mite Cheyletus malaccensis Oudemans, 1903 (Acari; Cheyletidae) living in stored products The principle topic of this investigation was the pronounced effect of relative humidity on the body water budget and on the longevity of Cheyletus malaccensis Ouds. Predatory mites of the genus Cheyletus can quite effectively limit populations of economically important stored‐product mites and of allergenic house dust mites. Metabolic production of water contributes very little to the body water budget of Ch. malaccensis. If only fats were oxidized (from which more water is produced per unit mass oxidized than from other energy reserve substrates) the production of water would be at most 0.07 μg/day. Ch. malaccensis can physiologically absorb water vapour from unsaturated air to balance the net losses of water in other processes or to recover a deficit of body water. This capability has exceptional importance for its survival. The lowest or “critical” relative humidity in which Ch. malaccensis can absorb water vapour at a rate sufficient to recover a body water deficit and maintain a steady‐state body water mass during long periods of time lies between 76% r. h. and 85% r. h. Both the steady‐state mass of body water and the rate of vapour absorption from the atmosphere in individuals having a deficit of body water increase with the relative humidity of the environment. In ambient relative humidities less then the critical value, body water is lost at such a great rate as to reduce the longevity to less than half the value pertaining to higher humidities. Zusammenfassung Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist der starke Einfluß der relativen Luftfeuchte auf den Wasserhaushalt und das Überleben der Raubmilbe Cheyletus malaccensis Ouds. Milben der Gattung Cheyletus können einen wesentlichen Einfluß auf die Begrenzung von Populationen wirtschaftlich wichtiger Vorratsmilben und allergieerzeugender Hausstaubmilben haben. Der Einfluß von Stoffwechselwasser auf den Wasserhaushalt von Ch. malaccensis ist als sehr gering einzuschätzen. Wenn nur Fette oxidiert würden (größtmöglicher Wassergewinn), wäre die Produktion metabolischen Wassers zwar mit maximal 0.07 μg pro Tag zu veranschlagen aber ohne Bedeutung für die Körperwasserbilanz. Ch. malaccensis kann Wasserverluste durch Aufnahme von atmosphärischem Wasserdampf kompensieren; dieser Mechanismus ist ökologisch außerordentlich bedeutsam für das Überleben der Tiere. Die kritische Gleichgewichtsluftfeuchte, d. h. die unterste relative Luftfeuchte, bei der Ch. malaccensis Wasserverluste durch Aufnahme von atmosphärischem Wasserdampf ausgleichen und ein Gleichgewicht des Körperwassergehaltes mit der relativen Luftfeuchte der Umgebung für längere Zeit aufrecht erhalten kann, liegt zwischen 76% r. F. und 85% r. F. Bei partiell dehydrierten Tieren nimmt die Aufnahme von Wasserdampf mit steigender Luftfeuchte zu. Es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Körperwassermenge und Umgebungsluftfeuchte ein, das mit der Höhe der relativen Luftfeuchte korrespondiert. Unterhalb der kritischen Gleichgewichtsluftfeuchte kommt es zu drastischen Wasserverlusten; ein Wasser‐gleichgewicht kann nicht mehr aufrecht erhalten werden. Entsprechend verkürzt sich die Lebensdauer um die Hälfte oder mehr.