Waldameisen (Formica polyctena Foerster) als Abundanzfaktoren für den Massenwechsel des Eichenwicklers Tortrix viridana L. 1

Wood ants (Formica polyctena Foerster) as mortality factors in the population dynamics of Tortrix viridana L. During an outbreak of the oak tortricid Tortrix viridana , medium‐sized colonies of wood ants carry more than 1 million oak tortricids into the nest and clearly reduce the intensity of defoliation. But the wood ants show neither a numerical nor a specific functional response to the changing abundance of their prey, the annual amount of prey taken being rather constant. Therefore they act inversely density‐dependent and cannot control the density of the oak tortricid. It is considered possible, however, that wood ants, in co‐operation with delayed density‐dependent parasitoids, may prevent heavy outbreaks, thus acting as a stabilizing factor in the forest ecosystem. Zusammenfassung Mittelstarke Völker der Waldameise Formica polyctena Foerster tragen während einer Massenvermehrung des Grünen Eichenwicklers ( Tortrix viridana L.) mehr als 1 Mill. Eichenwickler ein und reduzieren die Fraßschäden in der Umgebung der Nester sehr deutlich. Die Waldameisen zeigen aber weder eine numerische noch eine spezifische funktionelle Reaktion auf den Massenwechsel des Eichenwicklers. Da außerdem der Gesamt‐Beuteeintrag pro Jahr relativ konstant bleibt, ist ihre Wirkung invers dichteabhängig, und sie können für sich allein die Populationsdichte des Eichenwicklers nicht regulieren. Es wird aber auf die Möglichkeit verwiesen, daß Massenvermehrungen, die zu Schadfraß führen, durch das Zusammenwirken von Waldameisen und verzögert dichteabhängig wirkenden Raubparasiten verhindert werden und daβ auf diese Weise die Waldameisenh einen stabilisierenden Einfluβ in der Waldbiozönose ausüben könnten.