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Über die Orientierung und das Wirtswahlverhalten der Möhrenfliege, Psila rosae F. (Diptera: Psilidae)
Author(s) -
Städler E.
Publication year - 1972
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1972.tb02147.x
Subject(s) - biology , attraction , host (biology) , horticulture , botany , ecology , philosophy , linguistics
The orientation and host plant selection of Psila rosae F. (Dipt., Psilidae). II. Adults . The orientation of freshly emerged flies to the soil surface was influenced by gravity and in the upper most soil layer by light. After emergence flies move to the surrounding trees and bushes apparently orientating hypsotactically. Comparision of captures of marked and unmarked flies confirmed that dispersion is relatively restricted. Laboratory and field experiments gave no indication of an olfactory attraction to the host plant and it was concluded that unspecific light reflexions (yellow part of the spectrum) was the only landing stimulus. Host discrimination of the female seemed to be restricted as in the larvae to the contact with the plant. The presence of oviposition stimulants in leaves of carrot, celery and fennel was proven by using a steamdestillation and an oviposition bioassay technique. Oviposition deterrents were also found that masked the stimulants in crude extracts. Trans‐Methylisoeugenol isolated from carrot leaves was found to be an oviposition stimulant (Tab. 10). Two other compounds, Anisaldehyd and 4‐Allylanisole (Estragol) present in essential oils of Umbelliferae proved also to be potent stimulants. Host discrimination is probably influenced by stimulants and synergists as well as deterrents. The combination of these stimuli seems to enable the females to discriminate between different plants. There seems to be a shift in colour preference during oviposition stimulation. In contrast to the reaction during landing the female prefers oviposition sites with low yellow reflexion (550–650 mμ). Zusammenfassung1 Die Orientierung und das Verhalten von L 1 ‐Larven (0,6 mm lang) wurde auf Agaroberflädien studiert. Es konnten zwei typische Appetenzverhalten beobachtet werden. Sie unterschieden sich durch verschiedene Spuren der Larven im Talk, womit die Agaroberfläche bestäubt worden war (Abb. 2 und 3): — Unmittelbar nach dem Schlüpfen zeigten die Larven ein Eindringverhalten (auf Agar mit oder ohne Talk), das sich durch Zickzackspuren äußerte (Abb. 3). — Bei älteren Larven (1 Tag alt) wurde bei allseitigem Körperkontakt (Talk) ein Kreisverhalten beobachtet (Abb. 2). Ohne Talk (Berührungsreize) verhielten sie sich mehrheitlich wie frisch geschlüpfte Larven (Tab. 2). 2 Die Larven schienen weder auf Schwerkraft noch auf Licht mit Verhaltensänderungen oder Orientierung zu reagieren. Sie sammelten sich aber bei einer Luftfeuchtigkeit von 100% r. F. vermutlich orthokinetisch an (Abb. 1). 3 Unter der Vorzugstemperatur von 17–18° C reagierten die Larven mit einer gerichteten Annäherung auf eine Wärmequelle. Bei höherer Temperatur wurden die Larven dagegen abgestoßen (Tab. 3, Abb. 7, 8). Mit Hilfe der Körpergröße und dem angewendeten Wärmegradienten (Abb. 6) ließ sich berechnen, daß die Larven Temperaturdifferenzen von 0,02–0,005° C wahrnehmen können. 4 Die Larven wurden durch CO 2 ‐Ausscheidungen von Wurzeln verschiedener Pflanzen und durch eine künstliche CO 2 ‐Quelle angezogen (Abb. 4, 5). Bei der Orientierung schien es sich um eine Klinotaxis zu handeln. Da spezifische Geruchstoffe (ätherische Öle extrahiert aus Karottensamen) keine anziehende Wirkung hatten, dürfte die Wirtswahl erst im Kontakt mit den Wurzeln erfolgen. 5 Die Orientierung der frisch geschlüpften Fliegen zur Bodenoberfläche wurde durch die Schwerkraft und das Licht in der obersten Bodenschicht beeinflußt (Tab. 4). 6 Nach dem Schlüpfen orientierten sich die Fliegen hypsotaktisch zu den umliegenden Bäumen und Büschen (Abb. 10). Sehr wahrscheinlich werden die Weibchen auch beim Rückflug nach der Eiablage von der höchsten Silhouette angezogen. 7 Eine relativ geringe Dispersion der Möhrenfliege konnte beim Vergleich der Freiland‐Fangresultate von markierten und unmarkierten Fliegen bestätigt werden (Abb. 9, 10). 8 Aus den Fangresultaten wurde geschlossen, daß es keine gerichtete Orientierung von den Schutzpflanzen zu den Wirtspflanzen gibt (Abb. 9, 10). Da unsere Laborexperimente keine Hinweise für eine geruchliche Anziehung ergaben, dürfte die unspezifische Lichtreflexion (Gelbbereich des Spektrums) der einzige Landereiz sein. Die Erkennung der Wirtspflanze durch das Weibchen dürfte somit, wie bei der Larve, erst im direkten Kontakt mit der Pflanze stattfinden. 9 Mit der beschriebenen Wasserdampfdestillation und einem Eiablagetest (Abb. 11) gelang es, in Karotten‐, Sellerie‐ und Fenchelblättern, Eiablagestimulanzien nachzuweisen (Tab. 9), Eiablage‐Deterrentien maskierten anfänglich die Stimulanzien in den Rohextrakten (Abb. 12). 10 Aus Karottenblättern wurde ein Eiablagestimulans isoliert: trans ‐Methylisoeugenol (Tab. 10). Zwei Verbindungen ätherischer Umbelliferen‐Öle, Anisaldehyd und 4‐Allylanisol (Estragol), hatten ebenfalls eine stimulierende Wirkung (Tab. 13, Abb. 13). Die gefundenen Stimulanzien waren sehr spezifisch; d. h. chemisch verwandte Moleküle waren entweder neutral oder sogar deterrent (Tab. 12, Abb. 13). 11 Für die Wirtswahl sind wahrscheinlich sowohl Stimulanzien und Synergisten, als auch Deterrentien von Bedeutung (Tab. 12, Abb. 12, 13). Die Kombination dieser Reize dürfte die Weibchen befähigen, zwischen den Pflanzen zu wählen. 12 Bei der Eiablagestimulation scheint eine Umstimmung der Reaktion auf Farben zu erfolgen. Im Gegensatz zur Reaktion beim Landen bevorzugen die Weibchen für die Eiablage ein Substrat mit geringer Reflexion im Gelbbereich des Spektrums (550 bis 650 nm) (Tab. 14 , Abb. 14).

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