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Vorrats‐ und Materialwirtschaftliche Entomologie: Reticulitermes (Ins., Isopt.) in Mittel‐ und West‐Europa
Author(s) -
Becker Gunther
Publication year - 1970
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1970.tb03974.x
Subject(s) - reticulitermes , biology , art , rhinotermitidae , botany
Zusammenfassung In Hamburg und Hallein hat sich Reticulitermes flavipes (Kollar) aus dem Osten von Nordamerika eingebürgert. An der Nordgrenze des Termitenvorkommens im Westen Frankreichs zeichnet sich R. santonensis Feytaud gegenüber R. lucifugus durch besondere Aktivitat und Widerstandsfahigkeit aus. Nach vergleichenden Untersuchungen an Kolonien verschiedener Reticulitermes ‐Anen mehrerer Herkünfte über den Einfluß von Temperatur und Bodenfeuchtigkeit auf Fraßtätigkeit und Lcbensfähigkeit von Termitcngruppen weisen die R. flavipes ‐Tiere von Hamburg und einer Herkunft aus Wisconsin (USA) gegenüber den Tieren von Hallein und einer Herkunft aus South‐Carolina Rassenunterschiede auf. Die ersteren zeigen einen Tagesrhythmus der Aktivität und eine starke Galeriebautätigkeit, die den beiden letzten fehlen. Gewisse morphologische Unterschiede lassen sich den beiden okologisch‐biologischen Rassen von R. flavipes zuordnen. R. santonensis ahnelt biologisch und okologisch R. flavipes von Hamburg und Wisconsin weit mehr als R. lucifugus. Die Tiere von La Rochelle besitzen symbiontische Flagellaten‐Arten, die sonst nur entweder bei R. lucifugus oder bei amerikanischen Reticulitermes‐Anen vorkommen. Morphologisch nimmt die Art eine Zwischenstellung ein. R. santonensis dürfte eine Kreuzung aus R. flavipes und R. lucifugus mit Eigenschaften eines luxurierenden Bastards sein. Bisher läßt sich nicht erklären, warum sich bislang nur R. flavipes vereinzelt in Mittel‐ und Westeuropa einbürgern konnte.