z-logo
Premium
Vergleichende Untersuchungen zur Ökologie einiger Reticulitermes ‐Arten ( Ins., Isopt.)
Author(s) -
Becker Gunther
Publication year - 1970
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1970.tb03954.x
Subject(s) - microbiology and biotechnology , physics , biology
Zusammenfassung Bei einer vergleichenden Untersuchung des Einflußes von Temperatur und Feuchtigkeit auf 5 Reticulitermes ‐Arten wurden die von Gruppen aus 120 bis 240 Termiten in mehrwochigen Versuchsabschnitten gefressenen Holz‐mengen und die Zahl‐ und Gewichtsveränderungen der Tiergruppen be‐stimmt. Es wurden konstante Temperaturstufen mit je 2° C Abstand zwi‐schen 20° C und 32 oder 34° C bei gleicher Boden‐ und Holzfeuchtigkeit oder 4 Wassergehaltsstufen des Bodens bei gleichen Temperaturbedingungen von 26 oder 30° C angewendet. Die benutzten Termiten waren R. ftavipes von je 2 Herkünften aus Europa und USA, R. santonensis aus West‐Frankreich, R. lucifugus von 2 Stellen Süd‐Italiens, R. hesperus aus British Kolumbien und aus Kalifornien und R. tibialis aus Texas. Von einigen Herkünften wur‐den Tiere aus Zuchten bei 26° C und bei 30° C verglichen. Die gefressenen Holzmengen nehmen mit steigender Temperatur mehr oder weniger linear bis zu einem Höhepunkt zu, über den hinaus die Fraß‐mengen rasch abnehmen. Der Höhepunkt verschiebt sich meist im Laufe der Versuchszeit zu etwas niedrigerer Temperatur. Auch eine Zunahme des Was‐sergehalts des Erdbodens, der den Wassergehalt des Nahrungsholzes beein‐flußt, wirkt sich von einer unteren Grenze an ungefähr linear bis zu einem günstigen Bereich aus. Für die Lebensfähigkeit und Fraßleistung der Tiere ist die Bodenfeuchtigkeit von wesentlich größerer Bedeutung als die Holzfeuch‐tigkeit. Unter den geprüften Reticulitermes ‐Arten zeichnet sich R. tibialis durch große Widerstandsfähigkeit gegen hohe Temperatur und gegen geringe Feuch‐tigkeit aus; den stärksten Fraß löst eine Temperatur von rd. 30° C aus. In der Bevorzugung hoher Temperatur und dem Ertragen verminderter Feuch‐tigkeit folgen R. flavipes vom östlichen Nord‐Amerika mit einem Tempera‐tur‐Optimum für die Fraßtatigkeit von 29° C und R. santonensis mit rd. 28° C Temperatur‐Optimum. Bei R. flavipes können 2 Temperatur‐Rassen unterschieden werden, die auch auf die Feuchtigkeit unterschiedlich reagieren; zu der einen gehören die Tiere von Hallein (Österr.) und South‐Carolina, zu der anderen die Tiere von Hamburg und Wisconsin. R. santonensis ähnelt in seinem Verhalten den letzteren. R. hesperus mit großer Ähnlichkeit beider Gruppen vom Norden und Süden des Verbreitungsgebiets im westlichen Nord‐Amerika und die beiden einander ebenfalls recht ähnlichen R. lucifu‐gus ‐Herkünfte bevorzugen etwas niedrigere Temperaturen als die anderen Arten; der günstigste Bereich liegt zwischen 26 und 27° C. R. lucifugus hat das größte Feuchtigkeitsbedürfnis von alien untersuchten Arten. Längere Haltung bei 30° C veränderte meist die Reaktion auf Temperatur und Feuchtigkeit und die Freßaktivitat gegenüber den bei 26° C ge‐züchteten Tieren. Die günstigsten Bedingungen für die Entwicklung liegen offenbar etwas niedriger als für stärksten Fraß. Bei Wechsel der Temperatur können auch höhere Wärmegrade zeitweilig ertragen werden als bei konstanten Bedingungen. Größere Gruppen zeigen eine etwas andere Abhängigkeit als kleinere, deren Sterblichkeit größer ist. Der stärkste Holzfraß, bezogen auf das Gewicht der Tiere, wurde bei R. santonensis festgestellt. Diese Art, die vermutlich ein luxurierender Bastard von R. flavipes aus dem nördlichen Nord‐Amerika und R. lucifugus ist, hat mehrere Vorzüge als Prüftermite. Bei den anderen Arten, besonders bei R. flavipes , sollte die Herkunft der Tiere beachtet und angegeben werden.

This content is not available in your region!

Continue researching here.

Having issues? You can contact us here