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Untersuchungen zum Verhalten der Möhrenfliege, Psila rosae Fab. ( Dipt. Psilidae ), im Eiablagefunktionskreis
Author(s) -
BOHLEN EBERHARD
Publication year - 1967
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1967.tb03864.x
Subject(s) - gynecology , horticulture , biology , chemistry , art , microbiology and biotechnology , medicine
Zusammenfassung Die chemische Bekämpfung der Möhrenfliege begegnet wegen der Gefahr von Rückständen im Ernteerzeugnis wachsenden Schwierigkeiten. Um diese zu vermeiden, wird standortgerechter Anbau empfohlen. Er verspricht nur Erfolg, wenn das standortgebundene Auftreten der Fliege genauer analysiert ist. Hierzu sollten die vorliegenden Untersuchungen einen Beitrag liefern.1 Als Grundlage für die Untersuchungen wurde eine Methode entwickelt, die die Anzucht von Fliegen in großer Zahl im Labor erlaubte. 2 Unter konstanten Laborbedingungen steigt die Aktivität von Weibchen und auch von Männchen täglich etwa zwischen 16 und 17 Uhr steil an und hält sich bis zum Ausschalten des Lichtes um 22 Uhr auf gleicher Höhe. 3 Am Beispiel der Möhre ( Daucus carota L.) und der Bohne ( Vicia faba L.) wurde das Verhalten der Weibchen auf Wirt und Nichtwirt beschrieben. 4 Die Möhrenfliege ist ein oligophages Insekt. Von 20 untersuchten Umbelliferenarten wurden nur Dill ( Anethum graveolens L.) und Wiesenkerbel ( Anthriscus silvestris [L.] Hoffm.) von der Möhrenfliege als Wirtspflanze abgelehnt. 12 nicht zu den Umbelliferen gehörige Pflanzenarten erwiesen sich als Nichtwirte. 5 Der gesamte Orange‐Gelb‐Grün‐Farbbereich wirkt auf die Fliegen attraktiv, wobei die Reizstärke von Gelb zu Grün hin abnimmt. Die gelbgrüne bis grüne Farbe von Blättern wirkt in entsprechender Abstufung als Landereiz. Obwohl die Tiere das Grün von Blättern verschiedener Pflanzenarten gut unterscheiden können, besitzen Wirtspflanzen farblich keinen spezifischen Anflugwert. 6 Weder Blattform (gefiedert bzw. ungefiedert) noch Beschaffenheit der Ptlanzenoberfläche (behaart bzw. unbehaart) noch Duft der Wirtspflanzen haben als Orientierungsmerkmale bei der Wirtswahl Bedeutung. 7 Die Weibchen erkennen ihre Wirte in direktem Tarsen‐ und Rüsselkontakt offenbar auf Grund chemischer Reize. 8 Die Wahl des Eiablageortes erfolgt auf Grund taktiler Reize der Legeröhre, propriozeptiver Reize (Körperhaltung), negativer Phototaxis und der Substratfeuchte.