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Zum schädlichen Auftreten der Kiefernrindenwanze Aradus cinnamomeus Panz. in Schweden
Author(s) -
Brammanis L.
Publication year - 1965
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1965.tb03009.x
Subject(s) - art , gynecology , humanities , medicine
Zusammenfassung Vor einiger Zeit wurde ein Massenauftreten der Kiefernrindenwanze Aradus cinnamomeus an mehreren Orten im nördlichen Schweden auf trockenen Heideböden an Kiefernnachwuchs beobachtet. Probeleimungen ergaben bisweilen 1000 und mehr Wanzen pro Kiefernstamm von 3–6 cm Durchmesser. Die Schäden treten horstweise in ehemaligen Kahlschlägen und Blößen auf und haben erst in der letzten Zeit bemerkenswerte Ausmaße angenommen. Am meisten leidet 15–40 Jahre alter Kiefernnachwuchs. Der Befall hängt jedoch weniger vom Alter des Baumes als von der Beschaffenheit der Rinde ab. In der Regel werden nur Stammpartien mit mehr oder weniger schuppiger Rinde besiedelt. Die wichtigsten Voraussetzungen für die Bildung eines Aradus ‐Herdes sind trockener Standort, Licht und Wärme. Feuchte und schattige Lagen werden gemieden. Die Vorliebe der Kiefernrindenwanze für Licht und Wärme wird durch forstliche Verhältnisse Nordschwedens begünstigt. Die Kiefern werden in bedeutend weiterem Verband als in Deutschland angebaut, und im Jungholz werden regelmäßig Läuterungen durchgeführt. Bei stark angegriffenen Bäumen entstehen schwere Verletzungen lebenswichtiger Gewebe und deren Zellen (Abb. 2 und 3), was sich alsbald in einer Verfärbung der Nadeln äußert und zum Absterben führt (Abb. 1). Wahrscheinlich dauert die Entwicklung von Ei zu Ei in Nordschweden drei Jahre. Es scheint, daß bei der Kiefernrindenwanze ausgeprägte Flugjahre vorkommen. Ein auffallendes schädliches Auftreten der Rindenwanze hat man bis vor kurzem weder in Schweden noch in den übrigen skandinavischen Ländern beobachtet. Auch in anderen westeuropäischen Ländern sind Angaben über diesen Schädling in der jüngeren Fachliteratur sehr spärlich. Im Gegensatz zu den äußerst vereinzelten Mitteilungen über das Vorkommen von Aradus cinnamomeus in den westlichen Teilen Europas wird in Osteuropa, vor allem in der UdSSR, über diesen Schädling häufig berichtet 8 .