Feldmäuse in Forstkulturen

Zusammenfassung1 Die toxikologischen Grundlagen einer Flächenspritzung mit Toxaphen‐präparaten gegen die Erdmaus ( Microtus agrestis ) setzen voraus, daß eine unmittelbare Abtötung durch orale Aufnahme des Wirkstoffes während und kurz nach der Spritzung erfolgt und daß die technische Durchführung der Spritzung eine ausreichende Benetzung des Bodenbewuchses im Bewegungsraum der Mäuse gewährleistet. Die Nachwirkung einer Spritzung bleibt bei ständiger Abnahme der Toxizität der Rückstandsbeläge stark abhängig von dem Ausmaß und dem Termin der späteren Zuwanderung von Mäusen. 2 Die Feldmaus ( Microtus arvalis ) bedroht zunehmend feldnahe Dauerkulturen (Forst und Obstbau). Ihre Abwanderung aus den Feldkulturen im Herbst und Winter wird forciert durch intensive, maschinell geförderte Kulturmaßnahmen in der Landwirtschaft. In Abhängigkeit von der Struktur der Feldkulturen ist ein Befall in Obstanlagen und eine Neubesiedlung durch die Feldmaus auf feldnahen Forstkulturen nach einer Bekämpfung der Erdmaus bevorzugt und zu späterem Termin möglich. 3 Ein Abfangen der Zuwanderung von Feldmäusen und z. T. auch der Erdmäuse und Rötelmaus ( Clethrionomys glareolus ) ist durch Auslegen von Köderpräparaten im Streifenverfahren bei stärkerer Auslegungsdichte möglich. Für eine frühzeitige Dezimierung von Mäusepopulationen empfiehlt sich das Ausbringen der Köder zur Herdbekämpfung. 4. Die sorgfältige Beobachtung und Fangkontrollen bei den Standortspopulationen sind wesentliche Voraussetzung einer integrierten Schädlingsbekämpfung. Eine großräumige Erfassung der Massenentwicklung und Massenbewegung ist für die frühzeitige Erkennung des Massenwechsels unerläßlich und läßt zusätzlich für die Feldmaus eine Koordinierung der Überprüfung von Forstschutz‐ und Pflanzenschutzbehörden wünschenswert erscheinen.Summary1 Prior condition of the toxocologic foundations of a surface spray with Toxophene preparations against field mice is that mice must be killed immediately after oral absorption of the active substance during and shortly after spraying; more over the technical application of spraying must guarantee a sufficient dabble of the flora in the home range of mice. The toxicity of the residual layers decreases continually. Therefore the after‐effect of spraying always depends considerably on the extent and the date of the subsequent immigration of mice. 2 More and more the field mouse ( Microtus arvalis ) menaces preennial cultures near the fields (forest and fruit‐growing). Their emigration from field cultures in autumn and winter is forced by thorough and mechanically intensified cultivation measures in farming. In consideration of the structure of field cultures an attack of fruit plantations and a new settlement by field mice in forest cultures near to fields after having faught against Microtus agrestis is preferred and possible in later time. 3 It is possible to prevent the immigration of field mice and partly also of Microtus agrestis as well as of Clethrionomys glareolus by laying out lure preparations in strip method using increased lay out density. To early reduce mice populations, it is recommended to bring out baits to feight against mice centers. 4 A careful observation and trap controls of the resident populations are essentual pre‐conditions of an integrant pest control. A large space control of mass development and mass movement is indispensable for the early recognition of a mass change. In addition to this as for the field mouse it seems desirable to coordinate the control measures of the forest protection‐ and plant protection authorities.