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Zur Parasitierung des Kiefernknospentriebwicklers ( Rhyacionia buoliana Schiff.) in Nordwestdeutschland
Author(s) -
Schindler U.
Publication year - 1964
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1964.tb02992.x
Subject(s) - humanities , art
Zusammenfassung1 Es werden Beobachtungen über den Parasitenbesatz bei Rhyacionia buoliana aus den Jahren 1955–1961 mitgeteilt, die 3 Forstämter der Lüneburger Heide und 3 Forstämter des Emslandes betreffen. In den stark vom Wickler heimgesuchten Kiefernkulturen stellten 4 Ichneumoniden, 1 Braconide und 2 Tachinen die wichtigsten natürlichen Gegenspieler. Die Gesamtparasitierung lag zwischen 28 und 65%. 2 Die Struktur des Parasitenbesatzes änderte sich in allen 6 Jahren in Nordwestdeutschland nur wenig. Die wichtigste Art mit über 40%igem Anteil am Parasitenbesatz war Temelucha interruptor , dann folgte mit einem durchschnittlichen Anteil von 15% die Braconide Orgilus obscurator . Weiterhin traten überall auf Pristomerus vulnerator und Eulimneria rufifemur (etwa 10%iger Anteil). Der Anteil der Tachinen Actia nudibasis und Lypha dubia blieb zu Beginn einer Gradation gering. Später vermehrten sie sich aber rascher als die Schlupfwespen und trugen dann in manchen Fällen entscheidend zum Zusammenbruch der Gradation bei. 3 Gegenüber dem süddeutschen Raum und Österreich fiel das fast völlige Fehlen des Hyperparasiten Perilampus tristis für Nordwestdeutschland auf. 4 Entsprechend der 10–14tägigen Eizeit des R. buoliana lagen die Schlüpfzeiten derjenigen Parasiten, die ihre Eier in die schlüpfenden jungen Wicklerlarven ablegen, nur etwa 10 Tage später als die ihres Wirtes. 5 Das Geschlechterverhältnis bei den wichtigsten Parasiten war normal, gelegentlich wurde ein etwas höherer Weibchenanteil festgestellt. 6 Die Begiftungen im Sommer gegen die Falter und im März gegen die Raupen vernichteten in gleichem Umfang auch die Schlupfwespen. Die Behandlungen im Frühjahr erwiesen sich dagegen im ganzen als etwas schonender für die Nützlinge, weil die Tachinen von ihnen nicht betroffen werden.