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Zum biotopmäßigen Vorkommen von Coleopteren
Author(s) -
Niemann G.
Publication year - 1963
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1963.tb02883.x
Subject(s) - biology , humanities , botany , art
Zusammenfassung In den Untersuchungsgebieten in Lüß und Göhrde waren folgende Arten auf den Südhängen häufiger als auf den Nordhängen: Carabus arvensis, Staphylinus erythropterus (nur in Lüß), Astilbus canaliculatus, Xantholinus linearis, X. longiventris, Acidota cruentata, Geotrupes vernalis und Typhoeus Typoeus. Nach den Pallmannmessungen war es auf den Südhängen im Mai um einige Zehntelgrade und im September um nahezu 1° C wärmer als auf den Nordhängen. Die, kühleren” Nordhänge bevorzugten: Carabus auronitens, C. violaceus, C. glabratus, Pterostichus oblongopunctatus (nicht in der Göhrde), Staphylinus fulvipes und Quedius fuliginosus. Auf den grundwasserbeeinflußken Standorten im Untersuchungsgebiet in Fuhrberg bevorzugten C. arvensis, St. erythropterus, A. canaliculatus, X. linearis, X. longiventris, A. cruentata, G. vernalis und T. Typoeus als wärmeliebendere Arten auch die trockneren Standorte. Das gleiche gilt für C. nemoralis. Darüber hinaus scheinen A. canaliculatus, X. linearis und auch A. cruentata an die besonders trockenen, ehemaligen Heidestandorte (2. Kiefern‐Generation) stärker gebunden zu sein. Pt. oblongopunctatus, St. fulvipes und Quedius fuliginosus , die auf den Norhängen häufiger waren, bevorzugten in Fuhrberg die feuchteren Standorte; auf den ehemaligen Heidestandorten waren sie besonders selten. Pterostichus nigrita und Pt. diligens kamen nur auf den feuchten Standorten vor. Olophrum piceum bevorzugte in den Untersuchungsgebieten in Lüß und Göhrde die Nordhänge und in Fuhrberg die feuchteren Standorte. Seine stärkere Bindung an die ehemaligen Heidestandorte, die offensichtlich im Gegensatz zu seinen Wärme‐ und Feuchtigkeitsansprüchen steht, dürfte durch andere ökologische Faktoren bedingt sein. Über spezifische Nahrungstiere der untersuchten räuberischen Arten ist wenig bekannt. Daher konnte das Nahrungsangebot als möglicher Faktor für eine unterschiedliche Häufigkeit der Räuber nur in wenigen Fällen herangezogen werden. So ist es möglich, daß die größere Häufigkeit von C. auronitens, C. violaceus und C. glabratus auf den Nordhängen ‐ allerdings nur in der Göhrde ‐ durch die dort ebenfalls häufigere Schnecke Arion empiricorum mitbedingt ist. Die Bevorzugung bestimmter Standorte durch die besprochenen Arten kam nicht nur in einer unterschiedlichen Häufigkeit, sondern auch in einer unterschiedlich langen Aktivitätsperiode zum Ausdruck. Außerdem zeigte sich die standörtlich unterschiedliche Häufigkeit in den einzelnen Fangperioden mit erstaunlicher Gleichmäßigkeit. Da frühjahrs‐ und sommer‐ bzw. herbst‐ und winteraktive Arten erfaßk wurden, konnte wahrscheinlich gemacht werden, daß auf den untersuchten Standorten unterschiedliche kleinklimatische Verhältnisse während des ganzen Jahres herrschen. Summary Surveys of previous cultivation in the Luneburger Heide showed that pine woods varied in their resistance to their major pests, particularly to Lymantria monacha , according to the degree of exposure and the condition of the habitat as well as the height of the water‐table. In the same localities the abundance (activity density) of certain beetle species was estimated by means of ethyleneglycol traps. Temperature recordings were carried out at the same time, using the Pallmann method. It was found that the difference in abundance of the beetles studied, is probably due to the different ecological, particularly microclimatic, conditions in the soil or in the air close to the soil. Previous usage (heath, deciduous wood, etc.) still appears to influence the abundance of the species through the humus and humidity condition of the soil. Species, which obviously preferred higher temperatures, were commoner in drier habitats; species found in wetter places preferred lower temperatures. The perference for certain habitats was not only expressed in a greater abundance, but also in a longer activity period of the species.