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Untersuchungen über den Einfluß von Raumfeuchte, Temperatur und Lagerhöhe auf die Vermilbung von Trockenpflaumen
Author(s) -
Knülle W.
Publication year - 1963
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1963.tb02037.x
Subject(s) - chemistry , gynecology , philosophy , medicine
Zusammenfassung 1. Untersucht wurde der Einfluß von Raumfeuchte, Temperatur und Lagerhöhe auf die Vermilbung von Trockenpflaumen. 2. Eine schnelle Abtötung der Backobstmilbe Carpoglyphus lactis (L.) ist bei Temperaturen von 20°C nur in Luftfeuchten unter 60% möglich. Das Absterben geht um so schneller vor sich, je höher die Temperatur liegt. 3. Trockenpflaumen, die direkten Kontakt mit der Luftfeuchte des Raumes haben, bringen ihren Wassergehalt in ein bis zwei Monaten mit der relativen Feuchte des Lagerraumes ins Gleichgewicht. Wenn sie mit einem Wassergehalt von 19% und höher eingelagert werden, nehmen sie bei Lagerluftfeuchten von 40–50% und etwa 20°C kein Wasser auf. 4. Feuchte Trockenpflaumen, die bei 40–50% Luftfeuchte gelagert werden, erniedrigen ihren Wassergehalt um so schneller, je höher die Temperatur ist. 5. Die Wassergehalte von Trockenpflaumen weichen schon wenige Zentimeter unter der Schüttoberfläche stark von denen der obersten Pflaumenschicht ab. 6. Umgeschaufelte Trockenpflaumen erniedrigen ihren Wassergehalt schneller als ruhende. Die Erniedrigung ist in einem bestimmten Zeitraum um so größer, je geringer die Schichthöhe der Pflaumen ist. 7. Luftfeuchten von 40–50% sind bei 20°C zwischen geschütteten Trockenpflaumen nur dann zu erwarten, wenn ihr Wassergehalt unter 17% liegt. 8. Ein Befallsrückgang tritt auf feuchten Trockenpflaumen nur dann ein, wenn die Raumfeuchte 50% oder weniger beträgt, und der Wassergehalt der Trockenpflaumen auf 17% oder darunter gesunken ist. 9. Aus den Versuchen dieser Arbeit ist zu folgern, daß Trockenpflaumen gegen einen Milbenbefall nur dann geschützt werden können, wenn ihr Wassergehalt vor der Einlagerung durch Trocknung auf 17% oder weniger herabgesetzt wird, und die Pflaumen anschließend in flacher und lockerer Schüttung in trockenheizbaren Räumen gelagert werden, deren Luftfeuchte nicht wesentlich über 50% und deren Temperatur nicht unter 20°C liegen dürfen, wobei Umschaufeln und Luftventilation einen günstigen Einfluß haben.