z-logo
Premium
Über Entwicklung und Rückgang der Giftresistenz bei Tetranychus urticae Koch und deren Abhängigkeit von der Wirtspflanze
Author(s) -
SABA FARID
Publication year - 1961
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1961.tb03804.x
Subject(s) - microbiology and biotechnology , gynecology , art , biology , medicine
Zusammenfassung Es wurde geprüft, ob Resistenzentwicklung und Resistenzrückgang von Tetranychus urticae Koch auf verschiedenen Wirtspflanzenarten unterschiedlich verläuft. Zu den Untersuchungen wurden, ausgehend von einer Systox‐empfindlichen Hauptzucht auf Bohnen, 5 Wirtspflanzenstämme auf Bohne, Hopfen, Mirabelle, Nelke und Taubnessel herangezogen. Ihre Resistenzentwicklung wurde über 12 Generationen verfolgt, indem jede zweite Generation in eine TEPP‐Konzentration, die der LD 50 bzw. LD 70 beim Spritzen entsprach, getaucht wurde. Nach übertragung von Weibchen auf primäre Bohnenblätter wurden die LD‐Geraden mit der Spritzmethode bestimmt und der Winkel b als Ausdruck der Homo‐ bzw. Heterogenität der Population nach der Methode von FINNEY errechnet. In áhnlicher Weise wurde der Resistenzrückgang eines unbehandelt bleibenden resistenten Ausgangsstammes über 11 Generationen verfolgt. Die Resistenzentwicklung war sowohl nach Ausmaß als auch nach Geschwindigkeit auf den Wirtspflanzenarten unterschiedlich. Die LD 50 des Bohnenstammes stieg von 0,0023 auf 0,011%, des Nelkenstammes von 0,0032 auf 0,02, des Mirabellenstammes von 0,0029 auf 0,035, des Taubnesselstammes von 0,0027 auf 0,145, des Hopfenstammes von 0,0033 auf 0,73% TEPP. Auch die Heterogenität, ausgedrückt durch den Winkel b, änderte sich unterschiedlich. Sie stieg auf Taubnessel von 3,03 auf 1,09, auf Hopfen von 2,38 auf 1,22, auf Nelken von 2,66 auf 1,55, auf Bohnen von 3,04 auf 2,09, auf Mirabelle von 2,96 auf 2,20 an. Ebenso wie die Resistenzentwicklung war auch der Resistenzrückgang durch die Wirtspflanzenart bestimmt. Die LD 50 ging von 1,2% beim Hopfenstamm auf 0,27 %, beim Taubnesselstamm auf 0,026 %, beim Mirabellenstamm auf 0,0055% zurück. Entsprechend nahm die Heterogenität zu, und zwar von b = 1,66 beim Hopfenstamm auf 0,37, beim Taubnesselstamm auf 0,85 und beim Bohnenstamm auf 0,83. Der Mirabellenstamm verhielt sich insofern abweichend, als die Heterogenität bis zur 3. Generation auf 0,95 anstieg und dann erst bis zur 11. Generation auf 1,72 zurückging. Im Verlauf des R‐Rückganges ließen sich 2 Phasen unterscheiden. In der ersten Phase wurde die Heterogenität größer, in der zweiten, wenn sich die LD 50 dem Ausgangswert näherte, kleiner. Bei erneuter Behandlung nach Resistenzrückgang entwickelte sich die Resistenz teils langsamer (Bohne), teils schneller (Mirabelle) als bei der ersten Resistenzentwicklung, wobei der Heterogenitätsgrad bestimmend ist. Der Hopfenstamm zeigte Anzeichen von Superresistenz. Kein deutlicher Zusammenhang war zwischen R‐Entwicklung bzw. Rückgang und Zahl der Eier zu erkennen, die von den Weibchen Systox‐empfindlicher Bohnen‐, Hopfen‐ und Mirabellenstämme abgelegt wurden. Als heteroresistent wird ein nicht mehr behandelter Stamm bezeichnet, solange die LD 50 ‐Konzentration ab‐ und seine Heterogenität zunimmt. Beginnt die Heterogenität bei weiterem Rückgang der LD 50 ‐Konzentration abzunehmen, so wird er als retroresistent bezeichnet, bis ein Zustand erreicht ist, in dem sowohl Heterogenität als auch LD 50 ‐Konzentration konstant bleiben. Der Stamm ist dann als anfällig zu bezeichnen. Aus den Ergebnissen muß gefolgert werden, daß zur eindeutigen Charakterisierung eines einmal mit Gift behandelten Insektenstammes LD 50 und Heterogenität bestimmt werden müssen. Summary The development of TEPP‐resistance in a susceptible strain of T. urticae for 12 generations and the loss of resistance in a strain left untreated for 11 generations differed on bean, hop, mirabelle‐plum, carnation and dead nettle. The LD 50 increased from 0.0023% to 0.011% TEPP on bean, from 0.0032 to 0.02% on carnation, from 0.0029 to 0.035% on mirabelle‐plum, from 0.0027 to 0.145% on dead nettle and from 0.0033 to 0.73% on hop. The heterogenity increased from b = 3.03 to 1.09 on dead nettle, from 2.38 to 1.22 on hop, from 2.66 to 1.55 on carnation, from 3.04 to 2.09 on bean and from 2.96 to 2.20 on mirabelle‐plum. With loss of resistance, the LD 50 of 1.2% TEPP decreased to 0.27% on hop, to 0.026% on dead nettle, to 0.025% on bean and to 0.0055% on mirabelle‐plum. The heterogenity b = 1.66 increased to 0.37 on hop, to 0.85 on dead nettle and to 0.83 on bean; on mirabelle‐plum it increased to 0.95 in the 3rd generation then decreased to 1.72. During the decline in resistance, whilst the LD 50 decreased, two phases could be distinguished‐in the first the heterogenity increased (heteroresistant), in the second it decreased (retroresistant). With renewed treatment, resistance sometimes developed more slowly than originally, sometimes more quickly, dependent on the degree of heterogenity. No definite connection could be established between the development of or decline in resistance and the number of eggs laid by females of bean, hop, and mirabelle‐plum strains.

This content is not available in your region!

Continue researching here.

Having issues? You can contact us here