Betrachtungen über den Einfluß der Blutlauszehrwespe Aphelinus mali (Hald.) auf den Massenwechsel ihres Wirtes, der Apfelblutlaus Eriosoma lanigerum (Hausm.), in den Niederlanden

Zusammenfassung Überlegungen über den Einfluß des Blutlausparasiten Aphelinus mali ♂ Hald. (♀) (Chalcid. Hym.) auf seinen Wirt, die Apfelblutlaus, Eriosoma lanigerum (Hausm.) (Eriosomat. Homopt.), werden angestellt. Obwohl die Vermehrungsfähigkeit des ersteren viel geringer als die des letzteren ist, wird nachgewiesen, daß dies nicht notwendigerweise bedeutet, daß der Parasit nicht in der Lage wäre, seinen Wirt unter Kontrolle zu halten. Allerdings muß die Bevölkerungsdichte des Parasiten, verglichen mit der des Wirtes, genügend hoch sein. Nach einem normalen Winter in Holland wird diese Bedingung erfüllt. Dennoch kann die Zehrwespe im Frühling und Frühsommer die Blutlaus nicht völlig ausschalten, da Wirtstiere nicht in ausreichender Anzahl aufgefunden werden. Während dieser Zeit nimmt deshalb die Parasitierung ab. Ende Juli/Anfang August steigt die Parasitierung wieder an, da die Vermehrungsfähigkeit der Blutlaus infolge der ungünstiger gewordenen Bedin‐gungen auf der Nährpflanze fast zum Stillstand kommt. Wenn im Herbst die Ernährungsverhältnisse für die Laus wieder günstig werden, erfolgt ein neuer Anstieg der Blutlauspopulation. Aphelinus mali geht zu dieser Zeit in Diapause. Die Parasitierung sinkt daher im Herbst soweit, bis sie zu Beginn des Frühjahrs nahezu gleich Null ist. Summary Reflections are given on the influence of the woolly aphid parasite, Aphelinus mali (Hald.), on its host, the woolly apple aphid, Eriosoma lanigerum (Hausm.). Although the reproductive capacity of the former is much smaller than that of the latter, it is shown that this does not necessarily mean that the parasite is not able to control its host; however, the population density of the parasite has to be sufficiently high then as compared to that of its host. After a normal Dutch winter this condition is fulfilled. Nevertheless the parasite is not able to control its host in spring and in early summer, because it is unable to find sufficient hosts. So the parasitization is decreasing during this period. At the end of July or the beginning of August the parasitization percentage increases owing to the fact that the reproduction of the woolly aphid is slowing down even to almost nought as a result of a less suitable condition of the food plant. In autumn the food plant becomes suitable again, giving rise to a new increase of the population of the woolly aphid. Aphelinus mali then is going into diapause; the parasitization percentage drops in autumn until it is nought in early spring.