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Zur Ökologie der Ameisen im Gebiet des Urwaldes Rotwald (Niederösterreich)
Author(s) -
Adeli Ebrahim
Publication year - 1961
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1961.tb02867.x
Subject(s) - art , humanities , gynecology , philosophy , medicine
Zusammenfassung Während zweieinhalbmonatiger Untersuchung der ökologischen Verhältnisse der Ameisen im Urwaldgebiet Rotwald und in den umgebenden Wirtschaftswäldern konnten folgende Beobachtungen gemacht werden:1 In den Wirtschaftswäldern der Umgebung des Ürwaldes wurden 13 Ameisenarten festgestellt. Im Urwaldgebiet konnten nur 9 Ameisenarten gefunden werden. 2 Der dichte Vertikalschluß des Urwaldes in Verbindung mit dem feuchtkühlen Kleinklima bietet vermutlich den Ameisen weniger günstige Lebensbedingungen als der Wirtschaftswald. Jedenfalls ist die Artenzahl und die Populationsdichte im Urwald geringer. 3 In Anbetracht ihrer forstlichen Bedeutung wurde die Kleine Rote Waldameise ( F. polyctena Foerst.) bei den ökologischen Beobachtungen besonders berücksichtigt. 4 Unterschiede in der Ökologie und der Bevölkerungsdichte der Kleinen Roten Waldameise im Urwaldgebiet und im Wirtschaftswald bestanden in folgendem:a.  Die Zahl der Nester war im umgebenden Wirtschaftswald, der vorwiegend aus Fichtenreinbeständen besteht, viermal so hoch wie im Urwaldgebiet, die Nester waren außerdem wesentlich volkreicher. Das entspricht auch den Ergebnissen der entomologischen Studien im Urwald Rotwald, wo bereits Schimitschek (1953) ein feucht‐kühles Kleinklima und eine große Mortalität der wechselwarmen Insekten feststellte. b.  Die Nesthöhe war im Durchschnitt bei den Urwaldnestern um 18 cm höher als bei den Nestern im Wirtschaftswald. Dagegen war der durchschnittliche Durchmesser am Boden bei den Nestern im Wirtschaftswald um 18 cm größer. Daraus ergibt sich für die Nester im Urwald eine höhere und steilere Bauform, vermutlich als Folge des feucht‐kühlen Kleinklimas. c.  Im Wirtschaftswald lagen die Nester dicht am Baum und regelmäßig an dessen Südseite. Im Urwald befand sich das Nest unabhängig von der Himmelsrichtung in einem Abstand von ca. 4 m vom Baum, jedoch unter einem seiner Äste, vermutlich um so in größeren Strahlungsgenuß zu kommen. d.  Die Ernährungsweise der Kleinen Roten Waldameise war im Urwaldgebiet insofern von der im Wirtschaftswald unterschiedlich, als das Angebot der Insektennahrung im Urwaldgebiet geringer ist. Demzufolge war der Jagdbezirk eines Nestes im Urwaldgebiet größer und die zu den Lauskolonien führenden Straßen länger, aber geringer an Zahl. Die Ernährung der Ameisen des Ürwaldes ist also mit größerem Aufwand verbunden und hat mehr extensiven Charakter.6 Nach Lange sind alle im Untersuchungsgebiet aufgefundenen Individuen der rufa ‐Arten morphologisch etwas verschieden von den deutschen rufa ‐Arten.Summary The paper deals with the ecology of ants in a virgin forest (Urwald Rotwald) in Austria and the surrounding forest plantations. In the forest plantations 13 species of ants could be identified whereas in the virgin forest only 9 species were recorded. It is thought that the vertical density of the canopy of the virgin forest in connection with its humid and cool microclimate is less favourable to ants than are artificial afforestations. In any case, the number of species as well as the population density is lower in the virgin forest than in forest plantations. In the latter type, the number of nests of Formica rufa rufo‐pratensis minor Gössw. was found to be four times higher than in virgin forests, also the number of individuals in single colonies was higher. Nests within artificial afforestations were always situated on the south exposed part directly on the stem basis of older trees they were low and the walls flattened. In the virgin forest colonies were found at a distance of about 2,5 to 3,00 m from the stem basis, there was no regular orientation relative to the tree; the nests were higher and the walls steeper than in artificial stands. In the virgin forest the supply of prey insects is smaller than in forest plantations, and therefore the hunting district is larger in the former one.

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