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Beobachtungen und Versuche über den Beginn der Kolonie‐Entwicklung von Nasutitermes ephratae Holmgren (Isoptera)
Author(s) -
Becker Günther
Publication year - 1961
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - English
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1961.tb02856.x
Subject(s) - physics , art , humanities , gynecology , medicine
Zusammenfassung Es wurden Beobachtungen und Versuche über den Beginn der Kolonieentwicklung und deren Abhängigkeit von der Temperatur bei der in Mexiko (zum erstenmal für dieses Land) eingesammelten tropischen Termitiden‐Art Nasutitermes ephratae Holmgren im Laboratorium in Berlin‐Dahlem angestellt. Sexualdimorphismus und Verhalten der Imagines vom Flügelabwurf bis zur Nestausformung werden beschrieben. Die Eiablage setzt bereits 3 bis 4 Tage nach dem Flügelabwurf ein. Ein so geringer Zeitunterschied ist bisber nur von Nasutitermes ‐ und Tenuirostritermes ‐Arten bekannt. Der Beginn der Eiablage ist zwischen 24 und 32° C unabhängig von der Temperatur. In der ersten Zeit werden täglich meist 1 bis 3 Eier bis zu einer von der Temperatur nicht beeinflußten Gesamtzahl von durchschnittlich 25 bis 30 gelegt. Danach tritt eine Legepause ein, die mit dem Erscheinen der ersten Larven und ihrer Pflege zusammenfällt. Die Embryonalentwicklung, deren Abhängigkeit von der Temperatur graphisch dargestellt ist, dauert bei 32 bis 30° C 22 bis 23 Tage, bei 28° C rund 25 bis 26 Tage, bei 26° C rund 30 bis 31 Tage, bei 24° C rund 42 Tage. Die kürzeste Entwicklungszeit liegt offenbar zwischen 30 und 32° C. Nach einer von der Wärme abhängenden Zeitdauer zwischen 14 Tagen (bei 29° C) und 21 Tagen (bei 24° C) treten nach zwei Häutungen die ersten Vorsoldaten auf. Der günstigste Temperaturbereich für die Vorsoldatenausbildung liegt anscheinend niedriger als für die Embryonalentwicklung, und zwar bei etwa 29° C. Bis zur Häutung zum Soldaten dauert es, nur wenig von der Temperatur beeinflußt, 7 bis 8 Tage. Die ersten dunkelköpfigen Arbeiter färben sich nach der zweiten Häutung um 2 (bei 32°) bis 13 (bei 24°) Tage später, als die ersten Vorsoldaten auftreten, aus. Die ersten Vertreter der Arbeiterkaste werden somit urn einige Tage früher fertig als die Soldaten. Der Zeitunterschied ist bedeutend geringer als bei anderen bisher untersuchten Termitenarten. Die Abhängigkeit der Entwicklungszeit von der Eiablage bis zum Arbeiter und zum Soldaten ist ebenfalls graphisch dargestellt. Bei 32° und 30° dauert sie durchschnittlich rund 6 Wochen, bei 26° durchschnittlich 7 Wochen und bei 24° rund 11 Wochen. Nach Heranwachsen der Larven und Ausbildung der ersten Arbeiter begannen die Weibchen wieder mit der Eiablage. Diese wurde aber in den Kunstnestern nicht normal fortgesetzt. Bereits nach 2 bis 3 Wochen fingen die Imagines in den Kunstnestern an, Eier zu fressen. Während der gesamten Beobachtungszeit wurde ungefähr die Hälfte der gelegten Eier verzehrt. Auch die Jungen wurden nach und nach aufgefressen. Nach einer mit der Temperatur wechselnden Zeit von 9 bis 15 Wochen waren das letzte Junge und Ei vertilgt, und wenige Tage darauf verendeten die Imagines. Nur bei Zusatz einer Gruppe von älteren Arbeitern und Soldaten ging die Kolonienentwicklung mit sich steigernder Legetätigkeit der jungen Königinnen weiter. Summary Laboratory observations and experiments were carried out, in Berlin‐Dahlem, on colony formation in Nasutitermes ephratae Holmgren and its dependence on temperature. The termites were collected in Mexico and are recorded from there for the first time. Sexual dimorphism and the behaviour of the adults from swarming to nest building are described. Oviposition commenced three to four days after swarming and such a short time between swarming and egg laying is at present only known in Nasutitermes and Tenuirostritermes. Between 24 and 32° C the start of egg laying is not affected by temperature. To begin with, one to three eggs were usually laid daily up to a total of 25 to 30 which is not affected by temperature. Then there was a pause in egg laying coincident with the appearance of the first larvae and their rearing. Embryonic development lasted 22 to 23 days at 30–32° C, 25 to 26 days at 28° C, 30 to 31 days at 26° C and about 42 days at 24° C. The first “white soldiers” appeared in 14 days at 29° C and 21 days at 24° C, after two moults. The optimum temperature for their development appears to be below that for embryonic development, about 29° C. Development to soldier was little affected by temperature and lasted 7 to 8 days. The first dark headed workers matured 2 (at 32° C) to 13 (at 24° C) days after the first “white soldiers” appeared. The first workers are therefore mature a few days before the soldiers. This difference in time is much shorter than in other termite species studied up to now. The development time from egg laying until the appearance of workers and soldiers was, on the average, about 6 weeks at 30 and 32° C, about 7 weeks at 26° C and about 11 weeks at 24° C. When the larvae were full grown and the first workers appeared, the females recommenced oviposition but this did not proceed normally in the artificial nest. After two to three weeks, the adults started to eat eggs and during the observation period about half the eggs laid were destroyed; the larvae were also gradually eaten. After 9–15 weeks, according to the temperature, the last eggs and larvae were destroyed and the adults died a few days later. Only with the addition of a number of older workers and soldiers did colony development proceed further with increasing oviposition by the young queens.