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Über den Brutpflegeinstinkt sozialparasitischer Ameisenweibchen
Author(s) -
Hölldobler Karl
Publication year - 1953
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1953.tb00696.x
Subject(s) - art , humanities
Zusammenfassung 1. Bei den temporär sozialparasitischen Arten F. rufopratensis, Lasius fuliginosus, Lasius umbratus ist bei den jungen Weibchen der Brutpflegeinstinkt nachzuweisen. Es kommt aber nur zu Teilaktivierungen dieses Instinktes, da er durch andere dominante Koloniengründungs‐instinkte überlagert ist. 2. Die Annahme Eidmanns, daß die Arbeiterinnen solcher sozialparasitischer Kolonien ihre Brutpflegeinstinkte auf dem Umweg über ergotogene parthenogenetische Männchen vererbt bekämen, ist irrig. Aus dem Erbgut der Weibchen konnte der Brutpflegeinstinkt nicht verloren gehen, solange sein Auftreten bei der Arbeiterkaste für die Arterhaltung notwendig war. 3. Den ergotogenen Männchen kommt keine besondere Bedeutung zur Erklärung der Vererbung instinktlicher und morphologischer Differenzen zwischen Weibchen und Arbeiterinnen zu, da diese Differenzen gerade bei den Ameisenarten sehr groß sind, deren Arbeiterinnen ganz fortpflanzungsunfähig sind.