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Der Zusammenbruch einer Massenvermehrung von Diprion pini L. und seine Ursachen
Author(s) -
Thalenhorst Walter
Publication year - 2009
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1942.tb00538.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung 1. Anläßlich einer Massenvermehrung von Diprion pini L. in Norddeutschland (1939/40) bot sich Gelegenheit zu quantitativen Untersuchungen über die Bevölkerungsbewegung dieses Schädlings. Die Erhebungen basieren auf einer Auswertung statistischen Materials (Ergebnisse von Probesuchen in zahlreichen Forstämtern und Privatforsten) und auf eigenen Populationskontrollen in Versuchsbeständen des Forstamts Finowtal. Sie umfassen nur die Phase der Retrogradation. 2. Der Rückgang der Massenvermehrung von D. pini wurde während der 1. Generation 1940 durch Raupenkrankheiten, Räuber und Eiparasiten eingeleitet. Der endgültige Zusammenbruch erfolgte im Eistadium der 2. Generation 1940/41 durch eine Massenvermehrung von Eiparasiten ( Chalcididae ) unter Mitwirkung räuberischer Wanzen. 3. Die Mortalität im Kokonstadium spielte im Rahmen der Gesamtmortalität nur eine untergeordnete Rolle. Demgemäß ist der Nutzen von Kokonparasiten und der in diesem Stadium auftretenden Räuber und Krankheiten trotz hohen relativen Anteilen an der Vernichtung der Kokons nur gering zu veranschlagen. 4. Der Rückgang der Massenvermehrung von D. pini ist fast ausschließlich durch biotische Faktoren veranlaßt worden. Als abiotischer Faktor tritt lediglich extreme Sonneneinstrahlung in Erscheinung. Andere Einflüsse nichtoptimaler Witterungsbedingungen wurden nicht verzeichnet. 5. Die Gradation der Blattwespe kann sich auch innerhalb eng begrenzter Gebiete zu gleicher Zeit in verschiedenen Phasen befinden. Die örtliche Ausbreitung der Kalamität wird durch eine zentrifugale, transversale Wellenbewegung veranschaulicht.