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Zur Frage nach der Abhängigkeit der Entwicklung des Kiefernschwärmers Sphinx pinastri L. von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Author(s) -
Größwald Karl
Publication year - 2009
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1936.tb00996.x
Subject(s) - physics , humanities , art , philosophy
Schluß, Zusammenfassung der Ergebnisse. 1. Die Sterblichkeit der Kiefernschwärmerraupen ist in allen für das Freiland in Frage kommenden Temperatur‐ und Luftfeuchtigkeitsstufen gleich Null. 2. Bei der Entwicklungsgeschwindigkeit der Raupen des Kiefernschwärmers fällt die große Unabhängigkeit von Temperatureinflüssen innerhalb weiter Grenzen auf. Diese Unabhängigkeit der Entwicklungsgeschwindigkeit steht in Übereinstimmung mit der Ungebundenheit der Überlebensfähigkeit an Temperatureinflüsse. 3. Im Puppenstadium war noch über die im Freien in Frage kommenden Temperatur‐ und Feuchtigkeitsbereiche hinaus ein Sterbefall nicht zu verzeichnen. 4. Bezüglich der Entwicklung der Puppen sind zwei Haupttypen zu unterscheiden: einmal kann durch hohe Temperatur das sofortige Schlüpfen kurz nach der Verpuppung veranlaßt werden, andererseits führt hohe Temperatur nur allmählich zu vorzeitiger Imaginalreife nach etwa 5 Monaten. Dabei handelt es sich im zweiten Fall durchaus nicht um eine Entwicklungsbeschleunigung, wenn man die Entwicklungsdauer der Temperatursumme gegenüberstellt, sondern vielmehr unter diesem Gesichtspunkte um eine Entwicklungsverzögerung. 5. In besonders warmen Gegenden sind theoretisch nach den Ergebnissen der Laboruntersuchungen 2 Generationen möglich. Die Temperatur der Umgebung von München reichte 1934 hierzu nicht aus. 6. Die Konstanz der Populationsdichte des Kiefernschwärmers erklärt sich aus der weitgehenden Unabhängigkeit der Art von den inkonstanten Witterungsfaktoren. 7. Die geringe Dichte der Population wird durch das konstant einwirkende Gegengewicht der Parasiten erklärt. 8. Sphinx pinastri L. ist ein Beispiel dafür wie klimatisch indifferente Arten ausschließlich durch biotische Faktoren niedergehalten werden, im Gegensatz zu den klimatisch sensiblen Arten, welche das Hauptkontingent der Großschädlinge stellen.