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Zur Frage nach dem Temperaturoptimum des Lebens
Author(s) -
Kozkantschikow I. W.
Publication year - 2009
Publication title -
zeitschrift für angewandte entomologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.795
H-Index - 60
eISSN - 1439-0418
pISSN - 0044-2240
DOI - 10.1111/j.1439-0418.1936.tb00987.x
Subject(s) - physics , microbiology and biotechnology , philosophy , biology
Zusammenfassung. 1. Die Untersuchung betrifft die Beziehung der Entwicklungsgeschwindigkeit zum vitalen Optimum des Insektenorganismus; es wurden die einzelnen Entwicklungsphasen und der ganze Individualzyklus bei Loxostege sticticalis L. und Agrotis segetum Schiff. untersucht. 2. Die Untersuchung des Einflusses der Temperatur auf den ganzen Individualzyklus bei Loxostege zeigt ein Zusammentreffen beider oben erwähnten Momente bei der Temperatur von 30° C; bei Agrotis segetum wurde ein großer Temperaturintervall zwischen diesen Momenten gefunden. 3. Die Analyse der Gesamtkurven durch die Experimente mit den einzelnen Entwicklungsphasen hat das Vorhandensein verschiedener thermischer Optima aller Entwicklungsphasen beider Objekte ergeben; diese verschiedenen thermischen Optima wurden auch bei einzelnen Entwicklungsstufen der Raupen konstatiert. Das Temperaturoptimum beider Objekte ist durch die adäquate Änderung der optimalen Temperatur nach der Entwicklungsphase charakterisiert. 4. Die Entwicklung aller Phasen bei ein und derselben Temperatur kann nicht prinzipiell für beide Objekte einem vitalen Optimum entsprechen. Die Untersuchung der sexualen Aktivität bei Loxostege zeigt einen großen Unterschied zwischen den Exemplaren, deren Entwicklung bei konstanter und (je nach der Phase) wechselnder Temperatur verlief. 5. Das Vorhandensein eines verschiedenen Temperaturintervalls zwischen der Zone des vitalen Optimums und der Zone der größten Entwicklungsgeschwindigkeit so auch wie die Unterschiede zwischen den Optima verschiedener Entwicklungsphasen steht mit den biologischen Unterschieden dieser Phasen in Verbindung. Die Annäherung des vitalen Optimums zur Temperaturzone der größten Geschwindigkeit der Entwicklung steht in Verbindung mit der physiologischen Adaption des Organismus zur Wärme. 6. Der Vergleich verschiedener Objekte miteinander ergibt einen Zusammenhang zwischen der Größe dieses Temperaturintervalls und des Territoriums der normalen Verbreitung dieser Art (vielleicht mit der Station dieser Art). Südliche Arten zeigen kein solches Intervall in manchen Entwicklungsphasen und gleichzeitig eine bedeutende Thermophilie; bei den nördlichen ist der Intervall groß, und zwar in allen Phasen der Entwicklung.