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Aminosäuren‐ und Harnstoffgehalte im Blutplasma laktierender Sauen bei unterschiedlicher Methioninzufuhr
Author(s) -
Kirchgessner M.,
Schneider R.,
Paulicks Brigitte R.,
Schwarz F. J.
Publication year - 1993
Publication title -
journal of animal physiology and animal nutrition
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0931-2439
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1993.tb00805.x
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Zusammenfassung Zur Bestimmung des Bedarfs laktierender Sauen an schwefelhaltigen Aminosäuren wurde in insgesamt 96 Säugeperioden der Einfluß der Methioninzufuhr auf die Konzentrationen an verschiedenen Aminosäuren und an Harnstoff im Blutplasma untersucht. Die Met/Cys‐Gehalte im Laktationsfutter variierten dabei zwischen 0,21% und 0,84%, was zu einer mittleren täglichen Met/Cys‐Aufnahme von 9,6–39,5 g führte. Mit steigender Methioninzufuhr erhöhten sich die Met‐Gehalte im Plasma von 1,1 auf 9,8 mg/100 ml. Bis zu einem Met/Cys‐Gehalt im Futter von 0,63% sanken die Konzentrationen von Lys, Thr, Tyr, Leu, Arg, Gly und Ser sowie von Harnstoff ab, während bei Phe, Ile, Val, His, Ala und Asp keine Veränderungen auftraten. Bei höherer Versorgung wurden im Mittel je 100 ml Plasma 5,8 mg Lys, 3,7 mg Thr, 1,7 mg Phe, 1,1 mg Tyr, 2,2 mg Leu, 2,8 mg Ile, 9,7 mg Val, 2,6 mg Arg, 1,7 mg His, 7,8 mg Ala, 10,2 mg Asp, 5,5 mg Gly, 1,8 mg Ser und 15,2 mg Harnstoff ermittelt. Am Ende der Gravidität lagen die meisten Aminosäurengehalte im Plasma deutlich niedriger. Anhand der vorliegenden sowie vorausgehender Ergebnisse dürfte der tägliche Bedarf an schwefelhaltigen Aminosäuren bei laktierenden Sauen mit 230 kg Lebendmasse und 8,5 kg Tagesmilchmenge bei 4,4% Eiweiß mit einer täglichen Zufuhr von 35 g nativem Methionin gedeckt sein, was sich durch eine faktorielle Bedarfsableitung bestätigt. Die Met/Cys‐Verwertung für die Milcheiweißbildung beträgt dann 50%. In der praktischen Sauenfütterung ist insbesondere beim Einsatz von Ackerbohnen und Erbsen die Gefahr einer Unterversorgung mit schwefelhaltigen Aminosäuren gegeben, so daß in diesen Fällen eine Ergänzung mit synthetischem Methionin zu empfehlen wäre.