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Untersuchungen zum Einfluß von Fett‐ und Stärkezulagen auf den mikrobiellen Stoffwechsel im Pansensimulationssystem RUSITEC
Author(s) -
Abel Hj.,
Coenen G.,
Immig Irmgard
Publication year - 1990
Publication title -
journal of animal physiology and animal nutrition
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0931-2439
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1990.tb00205.x
Subject(s) - gynecology , chemistry , medicine
Zusammenfassung Es wurden zweifaktorielle Untersuchungen zum Einfluß von Stärke‐ und Fettzulagen auf den mikrobiellen Stoffwechsel im Pansensimulationssystem RUSITEC durchgeführt. Dazu wurde einer Grundration aus Heu und Konzentrat stufenweise native Weizenstärke und tierisches Mischfett zugelegt. Stärkezulagen senkten die Abbauraten von Rohfett, Rohprotein und Gerüstsubstanzen. Die Methanproduktion wurde nicht beeinflußt, die Ammoniakspiegel sanken. Die VFA‐Produktionsraten stiegen nur bei niedriger, nicht aber bei hoher Stärkezulage. Die hohe Stärkezulage erweiterte das C 2 /C 3 ‐Verhältnis und verminderte die Buttersäureanteile, das Mikrobenwachstum, die Anzahl Bakterien und die Y ATP‐ Werte. Die Anzahl Protozoen erhöhte sich nur bei niedriger Stärkezulage. Fettzulagen führten bei Rohfett zu höheren Abbauraten. Der Gerüstsubstanzabbau wurde unabhängig von der Höhe der Zulagen durch Fett herabgesetzt, der Abbau des Rohproteins blieb unbeeinflußt. Fettzulagen verminderten die Methanproduktion, wirkten sich jedoch weder auf die Ammoniakspiegel noch auf die VFA‐Produktionsraten aus. Das Mikrobenwachstum sank, die Anzahl Bakterien und Protozoen veränderte sich nicht. Zwischen Stärke‐ und Fettzulagen bestanden signifikante Wechselwirkungen beim Abbau der Gerüstsubstanzen und im Mikrobenwachstum, die mit dem Einfluß von Stärke auf die Lipolyserate und einem “coating” von Stärkepartikeln durch Fett zu erklären sind. Es wird geschlossen, daß der höchste Wirkungsgrad des mikrobiellen Systems im Pansen hinsichtlich Gerüstsubstanzabbau und Mikrobenwachstum unter günstigen Fermentationsbedingungen mit einer optimalen Kombination aus Stärke‐ und Fettzulagen zu erzielen ist.