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Antinutritional and toxic effects in rats of individual glucosinolates (± myrosinases) added to a standard diet (2)
Author(s) -
Bjerg Birthe,
Eggum B. O.,
Jacobsen Ingeborg,
Otte Jeanette,
Sørensen H.
Publication year - 1989
Publication title -
journal of animal physiology and animal nutrition
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0931-2439
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1989.tb00105.x
Subject(s) - glucosinolate , chemistry , food science , horticulture , biology , brassica
Zusammenfassung Antinutritive und toxische Wirkungen einzelner Glucosinolate ± Myrosinasen als Futterzusätze bei Ratten Mittels neuartiger wie herkömmlicher säulenchromatographischer Methoden wurden relativ große Mengen einzelner Glucosinolate aus Pflanzen isoliert, in Kaliumsalze überführt und von anderen Glucosinolaten und niedermolekularen Beimengungen getrennt. Myrosinasen (Thioglucosid‐Glucohydrolase EC 3.2.3.1) wurden aus Samen von Sinapis alba L. als von niedermolekularen Bestandteilen freie Mischung aktiver Isoenzyme erhalten. Antinutritive und toxische Wirkungen der bei diesem Versuch eingesetzten sechs Glucosinolate und/oder deren Abbauprodukte wurden an Ratten als biologischem Modell untersucht. Das Kontrollfutter (ohne Glucosinolate) bestand aus autoklavierter Kartoffelstärke, Casein + Methionin, Mineralstoffen und Vitaminen. Die sechs Glucosinolate wurden jeweils einzeln der Standarddiät in unterschiedlichen Mengen (0,5, 2,5 und 12,5 μmol/g TS) zugesetzt. Einer dieser Diäten wurden außerdem Myrosinasen (2,5 μmol/g TS + Myrosinasen) hinzugefügt. Bestimmt wurden Wachstum, Futterverwertung, Verdaulichkeit der Proteine, biologische Wertigkeit, Proteinverwertung sowie Organgewichte der Ratten. Die beigemischten Glucosinolate beeinflußten die Schmackhaftigkeit und damit die Futteraufnahme insbesondere bei den höchsten Konzentrationen und bei der Diät mit Myrosinasen. Der Einfluß auf die Futterverwertung war gering. Die Eiweißverdaulichkeit wurde von dreien der sechs Glucosinolate beeinträchtigt, wobei die höchsten Konzentrationen die stärksten Wirkungen aufwiesen. Die höchsten Einsatzstufen aller Glucosinolate verminderten stets die biologische Wertigkeit und die Proteinausnutzung. Diese Parameter wurden auch von niedrigeren Konzentrationen einiger der sechs Glucosinolate negativ beeinflußt. Dabei stellte sich die biologische Wertigkeit als besonders empfindliches Kriterium für antinutritive bzw. toxische Substanzen heraus. Mehrere der inneren Organe wurden von Glucosinolaten, besonders bei hohen Konzentrationen und in Anwesenheit von Myrosinasen, affiziert. Die für diese Effekte verantwortlichen Verbindungen wurden in Hinblick auf Struktur und Typus der Glucosinolate und ihrer Abbauprodukte diskutiert. Aus den Ergebnissen ist zu folgern, daß ein Glucosinolatgehalt im Futter von 0,5 μmol/g TS, das einem Zusatz von 20% Rapssamenmehl mit 2,5 μmol Glucosinolat/g entspricht, keine negativen Auswirkungen auf die Ernährung hatte oder toxische Effekte zeigte. Die Steigerung negativer Wirkungen durch Myrosinasen weist darauf hin, daß die Aktivität dieser Enzyme vor Verwendung von Brassica‐Produkten ausgeschaltet werden muß. Obwohl die meisten Glucosinolate prinzipiell die gleichen negativen Wirkungstendenzen zeigten, konnten doch unterschiedliche Wirkungen bei verschiedenen Glucosinolaten beobachtet werden.