Energetische Verwertung von intracaecal infundierter Essig‐ und Propionsäure bei Sauen

Zusammenfassung In Gesamtstoffwechselversuchen bei Sauen wurde die energetische Verwertung von intracaecal infundierter Essigsäure (n = 5) und Propionsäure (n = 4) gemessen. Die Tiere erhielten eine aus Gerste und Sojaextraktionsschrot bestehende Grundration, deren tägliche Menge auf eine leichte positive Energiebilanz ausgerichtet war (37 g/W 0,75 ). In jeweils 3 wöchigen Versuchsperioden wurden bezogen auf die verdauliche Energie der Grundration im Mittel 18,4% Essigsäure oder 31,4% Propionsäure infundiert. Neben vollständigen N‐ und Energiebilanzmessungen wurden pH‐Wert, Gehalte an Milchsäure und Ammoniak im Caecuminhalt sowie pH‐Wert und Gehalte an flüchtigen Fettsäuren (FFS) im Kot bestimmt. Die Energie der infundierten Säuren war nahezu völlig umsetzbar und führte zu einem signifikanten Energieansatz. Die partielle Verwertung der umsetzbaren Energie für den Energieansatz betrug für Essigsäure 79 % und für Propionsäure 75 %. Die Differenz zwischen beiden Säuren war nicht signifikant. Die N‐Retention war vor allem bei Propionsäureinfusion leicht erhöht. Durch die Säureinfusion wurden im Caecuminhalt höhere Lactat‐ und geringere NH 3 ‐Gehalte gemessen. Die pH‐Werte blieben im Caecuminhalt und Kot unverändert. Ebenso war die fäkale Konzentration der FFS nicht gesichert beeinflußt. Die Energieausscheidung von FFS im Kot belief sich nur auf 0,5–0,6% der intracaecal infundierten Energie. Die ermittelte partielle Energieverwertung liegt im Bereich der theoretisch kalkulierbaren Effizienz für die Lipogenese.