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Einfluß von N‐hydroxymethyl‐DL‐methionin‐Ca auf Milchleistung und ketoserelevante Blutparameter bei bedarfsgerecht und restriktiv gefütterten Milchkühen
Author(s) -
Doil G.,
Harmeyer J.
Publication year - 1987
Publication title -
journal of animal physiology and animal nutrition
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0931-2439
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1987.tb00036.x
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Zusammenfassung Sechsundvierzig 3–9 Jahre alte Milchkühe wurden nach dem Zufallsprinzip nach Alter und nach der Vorjahresleistung in vier Gruppen (I–IV) aufgeteilt. Die Gruppen I und II (14 bzw. 15 Kühe) wurden nach Leistung bedarfsgerecht und die Gruppen III und IV (8 bzw. 9 Kühe) wurden 20–30% unter Leistung gefüttert. Die Tiere erhielten eine Ration aus Heu, Silage und Getreideschrot zweimal täglich. Die Gruppen I und III erhielten ab der 2. Woche a. p. bis zur 8. Woche p.p. täglich in einer Portion morgens 21 g N‐hydroxymethyl‐DL‐methionin‐Ca (HMM‐Ca). Von der 2. Woche a.p. bis zur 8. Woche p.p. wurde 1 bis 2 mal wöchentlich zwischen 11 und 14 Uhr aus der Eutervene Blut entnommen. In diesen Proben wurde der Gehalt an Acetacetat (ACAC), β‐Hydroxybutyrat (β‐HB) und Glucose bestimmt. Die tägliche Milchleistung und der Gehalt an Fett, Eiweiß und Lactose in der Milch wurden gemessen. Der Gehalt an ACAC im Blut stieg bei leistungsgerecht gefütterten Kühen in zwei Wochen p.p. im Mittel von 0,04 auf 0,2 mmol/l und bei energetisch unterversorgten Tieren bis zur 4. Woche p.p. auf 0,25 mmol/l Blut. Bei einzelnen Tieren nahm die Konzentration in dieser Zeit um mehr als das Zehnfache zu. Der mittlere Gehalt an β‐ HB stieg bei normaler Energieversorgung maximal um den Faktor 2 und bei Unterversorgung mit Energie um den Faktor 3 bis 4. Die Blutglucose fiel von 2,8 mmol/l Blut vor der Geburt auf ca. 1,4 mmol/l in der 2. Woche p.p. und stieg bis zur 8. Woche p.p. wieder auf 1,9 mmol/l. Die HMM‐Ca Zulage reduzierte den laktationsbedingten ACAC‐ und β‐HB Anstieg sowie den Glucoseabfall um entsprechend 25 bzw. 15%. Die mittlere unkorrigierte Milchleistung betrug bei beiden bedarfsgerecht gefütterten Gruppen 29 kg/Tag, bei der energetisch unterversorgten HMM‐Ca ergänzten Gruppe 27,8 kg/Tag und war bei dieser Gruppe gegenüber der energetisch unterversorgten Kontrollgruppe um 7% höher (25,9 kg/Tag). Die täglich abgegebene Menge an Milchfett war bei leistungsgerecht gefütterten Tieren durch die HMM‐Ca Zulage während der acht Wochen gegenüber der Kontrolle um 4% angestiegen und bei energetischer Unterversorgung um 7% gegenüber der Kontrolle. Diese Unterschiede erreichten jedoch nicht immer die Signifikanzschwelle von p < 0.05. Die Milchfettabgabe stieg bei HMM‐Ca Zulage mit steigender Milchleistung signifikant stärker an als bei den Kontrollen. Andererseits war die tägliche Abgabe an Milchfett bei supplementierten Tieren mit niedriger Leistung (d. h. in der 1. Woche der Laktation) geringer als bei den nicht supplementierten Kontrollen. Ein solcher Effekt der Zulage könnte die Anpassung der Tiere an die steigende Leistung im Sinne einer Ketoseprophylaxe erleichtern.