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Beiträge zur Verdauungsphysiologie des Pferdes
Author(s) -
Meyer H.,
Gürer C.,
Lindner A.
Publication year - 1986
Publication title -
journal of animal physiology and animal nutrition
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0931-2439
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1986.tb00698.x
Subject(s) - chemistry , gynecology , microbiology and biotechnology , medicine , biology
Zusammenfassung In der vorliegenden Untersuchung wurde der Einfluß einer marginalen K‐Aufnahme auf K‐Bilanz, Plasma‐K‐Gehalte, Schweißmenge und ‐zusammensetzung sowie das klinische Verhalten bei Pferden geprüft. 5 ausgewachsene Ponys erhielten zunächst in einer Kontrollperiode ausreichend Kalium (46 mg/kg LM/Tag), in der sowohl während einer Ruheperiode als auch bei Bewegungsbela‐stungen (2 Stunden, 10 km/Std., 7% Steigung) K‐Bilanz, Schweißmenge und ‐zusammensetzung sowie Plasma‐K‐Werte erfaßt wurden. In der folgenden Periode erfolgte nach Absenkung der K‐Aufnahme auf 4 mg/kg LM/Tag eine Wiederholung der Untersuchungen. Anschließend wurden 2 Tiere euthanasiert (zur Bestimmung des K‐Gehaltes in verschiedenen Geweben) und 3 Tiere mit Kalium repletiert. Folgende Ergebnisse wurden erzielt:1 Bei Aufnahme von 46 mg Kalium/kg LM/Tag bestand in der Ruhephase eine positive, bei Bewegung eine schwach negative K‐Bilanz. 2 Nach Absenkung der K‐Zufuhr kam es zu einer starken Reduktion der renalen und faecalen K‐Exkretion (auf 6,3 bzw. 3,1 mg/kg LM/Tag) und einer negativen K‐Bilanz. Im Kotwasser bzw. Harn fielen die K‐Konzentrationen (die mit den Plasma‐K‐Werten korrelierten) nicht unter 25 bzw. 20 mmol/l, während die Na‐Konzentrationen anstiegen. Die K‐Konzentration im Schweiß (ca. 27 mmol/l) blieb konstant. 3 Während der Bewegung stieg sowohl bei ausreichender als auch marginaler K‐Zufuhr die renale und faecale K‐Ausscheidung an, ebenso wie der Plasma‐K‐Spiegel. 4 Der K‐Gehalt im Plasma fiel während der Mangelperiode bis auf 2,3 mmol/l (Ausgangswert 3,51 mmol/1), während der K‐Gehalt in den Erythrozyten nur geringfügig abnahm. 5 Während des K‐Mangels ging der K‐Gehalt im Skelett bis auf 40% der Norm zurück. Die Reduktion der K‐Gehalte in der Muskulatur betrug rd. 9, in den Organen rd. 15, im Inhalt des Magen‐Darm‐Trakes rd. 7%. 6 Während des K‐Mangels ermüdeten die Versuchstiere rascher und zeigten eine erhöhte Schreckhaftigkeit. Ihre Futter‐ ebenso wie Wasseraufnahme ging zurück.Der K‐Bedarf des Pferdes ist im Ruhestadium mit mindestens 30 mg, bei hoher Arbeitsleistung und starken Schweißverlusten mit bis zu 130 mg/kg LM/Tag anzusetzen.