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Beiträge zur Verdauungsphysiologie des Pferdes
Author(s) -
Coenen M.
Publication year - 1986
Publication title -
journal of animal physiology and animal nutrition
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0931-2439
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1986.tb00556.x
Subject(s) - chemistry , zoology , microbiology and biotechnology , gynecology , biology , medicine
Zusammenfassung In den Untersuchungen sollte eine zur Applikation per Nasen‐Schlund‐Sonde geeignete Diät entwickelt und vergleichend bei spontaner Futteraufnahme (trocken) sowie Sondenapplikation (flüssig) geprüft werden bezüglich Verdaulichkeit und Passage im Magen‐Dünndarm‐Bereich (unter Variation des Fettgehaltes). Die Verdauungsversuche wurden mit 3 intakten (5 Sammelperioden, TS‐Aufnahme 1,15 kg/100 kg LM/Tag) sowie 3 oesophagusfistulierten Tieren (7 Sammelperioden, TS‐Aufnahme 1,4 kg/100 kg LM/Tag) mittels Marker (Cr 2 O 3 ) durchgeführt. Die praecaecale Chymuspassage der Diät (mit 0; 3,9 und 11% Sojaöl) wurde mit 2 caecumfistulierten Pferden (1 Tier war zusätzlich mit einer Oesophagusfistel versehen) während der ersten 6 Stunden postprandial überprüft (TS‐Aufnahme 1,1 kg/100 kg LM/Tag). Die entwickelte Diät bestand aus Luzernegrünmehl (32,8%), Maisstärke (26,8%), Zucker (22%), Magermilchpulver (9,6%), Pflanzenöl (3,9%) sowie einer Mineralstoff‐ und Vitaminsupplementierung (4,9%) und enthielt erhöhte Mineralstoffgehalte, um die durch die Oesophagusfistel bedingten Verluste mit dem Ruhespeichel auszugleichen (1,1 g/kg LM 0,75 /h mit: N 58,5; Ca 15,7; Mg 3,3; P 2; Na 154,1; K 71,1; Cl 213 mg/dl). Per Sonde erhielten Ponys 4,4 1, Großpferde 3,2 1 Flüssigfutter/100 kg LM/Mahlzeit (d.h. 645 bzw. 810 g Trockenfutter). Ponys zeigten gelegentlich Störungen des Allgemeinbefindens (Tremor). Die scheinbare Verdaulichkeit der Sondendiät war bei Sondenapplikation deutlich geringer als bei spontaner Aufnahme (VQ, flüssig/trocken: Rp 60,6/78,6; Rfe 29,8/73,8; Rfa 31,5/58,9; NfE 89,6/93,9; MJ DE/kg TS 12,8/14,7). Nach Sondenapplikation war die Chymuspassage im Magen‐Dünndarm‐Bereich deutlich beschleunigt. Dieser Effekt konnte durch Zulage von 11% öl abgeschwächt werden, ohne daß die Gesamtflußmenge bis zur 7. Stunde postprandial reduziert war. Bei spontaner Futteraufnahme hatte der ölanteil der Diät keinen Einfluß auf die ileocaecale Flußrate.